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Formel-1-Kalender: Hamilton plädiert für ausgewogene Balance
Dem Abschied von Strecken wie Imola oder Magny-Cours stehen die Debüts im asiatischen Raum, das Comeback in Mexiko und die Premiere in Baku gegenüber
(Motorsport-Total.com) - Europäische Traditionsstrecken wie Imola oder Magny-Cours sind seit der Jahrtausendwende aus dem Formel-1-Kalender verschwunden. Im Gegenzug wurde auf modernen Analgen wie in Schanghai, Singapur, Abu Dhabi oder Sotschi Formel-1-Neuland betreten.
In der bevorstehenden Saison 2016 gastiert die Königsklasse erstmals auf dem neuen Stadtkurs in Aserbaidschans Hauptstadt Baku. Gleichzeitig könnte sich Spa-Francorchamps zur Liste der nicht mehr befahrenen europäischen Traditionsstrecken hinzugesellen (Formel-1-Kalender 2016).
Wie beurteilen die Piloten den Wandel im Rennkalender? "Für uns macht das unterm Strich keinen Unterschied", meint Fernando Alonso. "Strecken wie Imola, Magny-Cours oder Istanbul, auf denen wir viele Jahre lang gefahren sind und die eine große Tradition haben, sind sicherlich tolle Strecken. Dort macht das Fahren Spaß. Wenn man aber neue Länder ansteuert, öffnet man den Sport einem neuen Publikum. Auch das ist interessant."
Hamilton vermisst Magny-Cours nicht, Räikkönen durchaus
"Ich finde, Magny-Cours war einer der besten Orte überhaupt im Kalender."
Auch Lewis Hamilton findet: "Es ist gut, neue Länder zu besuchen und die Formel 1 populär zu machen. Das zieht neue Fans an." Die in den vergangenen Jahren aus dem Kalender verschwundenen Traditionsstrecken vermisst der dreimalige und amtierende Weltmeister nicht. "Abgesehen von Imola waren die Rennstrecken ohnehin nicht sonderlich spektakulär", urteilt Hamilton über Pisten wie Indianapolis, Magny-Cours oder Istanbul und erntet damit ein Stirnrunzeln von Kimi Räikkönen."Ich finde, Magny-Cours war einer der besten Orte überhaupt im Kalender. Sehr ruhig, ich mochte es dort", grinst der "Iceman", der auf der französischen Grand-Prix-Piste noch dazu erfolgreich war. 2007 siegte Räikkönen in Magny-Cours. 2002, 2005 und 2008 wurde er jeweils Zweiter. Eine ehemalige Traditionsstrecke hat in diesem Jahr den Sprung zurück in den Kalender geschafft: Mexiko-Stadt. Nach dem erfolgreichen Comeback zeigten sich die Piloten hellauf begeistert.
Vorfreude auf neuen Stadtkurs in Baku
Das bevorstehende Formel-1-Debüt in Baku wird mit Vorfreude erwartet. "Ich war noch nie dort, aber ich war vorher auch nie in Bahrain oder Abu Dhabi und dort genieße ich es sehr. Ich hoffe, dass es Spaß machen wird, zum ersten Mal dort zu fahren", sagt Felipe Massa und fügt hinzu: "Wir haben mittlerweile schon viele Stadtkurse. Wir haben Monaco, Singapur und wenn noch einer dazukommt, dann ist das kein Problem. Es ist einfach wichtig, dass wir eine gute Atmosphäre für die Leute schaffen. Wir sollten in Länder gehen, die wirklich an der Formel 1 interessiert sind. In Mexiko war es zum Beispiel fantastisch. Ein Stadtkurs zieht manchmal noch mehr Zuschauer an."
Auch Nico Hülkenberg freut sich auf Baku. "Ein gute Umgebung ist natürlich immer ein Bonus, weil es für gute Fotos sorgt. Für uns Fahrer macht das aber keinen großen Unterschied. Ich freue mich jedenfalls darauf", sagt der Force-India-Pilot über den neuen Stadtkurs in Aserbaidschan, wenngleich sich der Termin mit jenem für die 24 Stunden von Le Mans überschneidet. Eine Verteidigung seines Vorjahressieges beim Langstreckenklassiker in Frankreich wäre für "Hülk" aber auch ohne Terminüberschneidung mit der Formel 1 nicht möglich gewesen. Porsche setzt in Le Mans 2016 kein drittes Auto mehr ein.
Im Hinblick auf die Zukunft des Formel-1-Kalenders plädiert Weltmeister Hamilton im Sinne der Kulturerhaltung für "eine ausgewogene Balance zwischen traditionellen und neuen Strecken".
