Formel-1-Regeln 2017: Mercedes übt erneut Kritik
Weltmeister Mercedes legt mit seiner Kritik an den geplanten Regeländerungen für 2017 noch einmal nach - Jetzt kritisiert Chefingenieur Aldo Costa die Vorschläge
(Motorsport-Total.com) - Aus der Mercedes-Ecke kommt erneut Kritik an den für 2017 geplanten Regeländerungen in der Formel 1. Nachdem sich zuletzt bereits Teamchef Toto Wolff und auch Lewis Hamilton negativ über die aktuellen Pläne äußerten, legt nun auch Chefingenieur Aldo Costa nach. Während Wolff in erster Linie Sicherheitsbedenken geäußert hatte, kritisierte Hamilton vor allem, dass die Regeländerungen in die falsche Richtung und die Show verschlechtern anstatt wie erhofft verbessern würden.
Aldo Costa kann sich mit den geplanten Regeländerungen nicht anfreunden
In die gleiche Kerbe wie der Weltmeister schlägt auch Costa. Der Italiener erklärt gegenüber 'Autosport': "Wir haben diese neuen Regeln, aber es gibt viele Dinge darin, die unserer Meinung nach schlecht für die Show sind. Und das müssen wir sagen. Als Ingenieure haben wir den Eindruck, dass wir mit den ehemaligen und aktuellen Regeln eine Menge dafür getan haben, dass das Auto überholen kann."
"Indem wir jetzt zu einem Auto gehen, dass so einen enormen Abtrieb hat und aerodynamisch sehr komplex ist, wird das das Überholen unserer Meinung nach schwieriger machen. Das ist momentan unsere Angst", erklärt Costa, der damit Hamiltons Theorie bestätigt. 2017 sollen die Autos um mehrere Sekunden pro Runde schneller werden. Unter anderem soll es breitere Front- und Heckflügel geben.
"Wir können es nicht demonstrieren, aber wir sprechen es in technischen Meetings mit der FIA und den Ingenieuren der anderen Teams an", versichert Costa und verrät: "Das ist die Diskussion: Was wäre die beste Regeländerung, die das Überholen verbessert, die gleichzeitig aber auch das Ziel erfüllt, diese schnelleren Autos zu haben?" Costa selbst fordert ab 2017 mehr mechanischen Grip.
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Einst waren sie dicke Kumpels, gemeinsam im Urlaub, beim Hamburger auf der Couch vereint und gemeinsam fröhlich tanzende Podiumsbesucher. Mittlerweile herrscht zwischen Lewis Hamilton und Nico Rosberg Eiszeit. Die Saison 2015 markierte neue Höhepunkte einer Teamfehde, die die Formel 1 zuvor so nicht gekannt hat. Zwar bekämpften sich Erzfeinde wie Ayrton Senna und Alain Prost oder Nigel Mansell und Nelson Piquet mit unlautereren Mitteln - jedoch waren sie keine Sandkastenfreunde. 'Motorsport-Total.com' zeigt den Titelfight in der Chronologie. Fotostrecke
"Die Diskussion mit der FIA läuft noch immer. Es gibt Möglichkeiten, Meinungen zu äußern und darüber zu diskutieren", so Costa, der außerdem darauf verweist, dass es "sehr schwierig" werden wird, "die Programme für 2016 und 2017 zu vereinbaren." Einerseits will Mercedes seinen Fokus bereits zum Teil auf 2017 verlagern, anderseits muss aber auch das 2016er-Auto zunächst gebaut und später weiterentwickelt werden.
Mercedes könnte es seinen Kritikern beweisen, wenn das Team auch nach einer umfangreichen Regelrevolution noch immer siegfähig wäre. Zuletzt äußerte unter anderem McLaren-Rennleiter Eric Boullier den Verdacht, dass Mercedes Regeländerungen bewusst blockiere, um nichts vom aktuellen Vorsprung einzubüßen. Die neuerliche Kritik von Costa dürfte den Franzosen in seiner Meinung bestätigen.