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McLaren-Boss nimmt Honda in Schutz: "Sind nicht unfähig"
McLaren-Boss Ron Dennis macht Mercedes für die fehlende Balance in der Formel 1 verantwortlich - Motorenpartner Honda habe lediglich einen Rückstand aufzuholen
(Motorsport-Total.com) - Ursprünglich wollte McLaren mit dem neuen Motorenpartner Honda bereits 2015 um Siege in der Formel 1 kämpfen. Doch daraus wurde nichts. Stattdessen mussten vor allem die Japaner eine Menge Hohn und Spott über sich ergehen lassen, da die neuen Hybridaggregate weder schnell noch stabil waren. McLaren beendete die Saison schließlich auf WM-Platz neun und damit so schlecht wie seit 1980 nicht mehr. McLaren-Boss Ron Dennis ist trotzdem weiterhin voll von Honda überzeugt.
"Die Balance stimmt momentan nicht", erklärt Dennis im Hinblick auf die aktuellen Kräfteverhältnisse in der Formel 1 und ergänzt: "Aber sie ist nicht deshalb falsch, weil die anderen Motorenhersteller unfähig sind." Viel mehr sei Klassenprimus Mercedes an der aktuellen Situation in der Formel 1 schuld. Die Silberpfeile dominieren die Königsklasse seit der Saison 2014 und gewannen in diesem Jahr 16 der 19 Rennen.
Das kommt nicht von ungefähr. Dennis erklärt, dass Mercedes "lange vor den anderen Motorenherstellern" damit begonnen habe, sich voll auf die neue Motorengeneration zu konzentrieren. "Sie hatten sofort einen Vorsprung bei der Performance", erinnert Dennis an die ersten Rennen der Saison 2014, als die neuen Hybridmotoren erstmals zum Einsatz kamen.
Damals setzte auch McLaren noch auf Mercedes-Aggregate, konnte von dem Vorsprung gegenüber Renault und Ferrari allerdings bei weitem nicht so sehr profitieren wie das Werksteam. "Wir vergessen die vielen Jahre, in denen sie nicht sehr konkurrenzfähig waren", erinnert Dennis. Vor dem WM-Gewinn 2014 holte Mercedes seinen letzten Titel als Motorenhersteller 2009 - damals dank Brawn, das ein Jahr später zum Werksteam der Stuttgarter wurde.
Fotostrecke: Honda-Meilensteine in der Formel 1
Bereits 1964 befindet sich der erste Werks-Honda auf einer Formel-1-Rennstrecke. Pilotiert wird der Wagen zunächst vom US-Amerikaner Ronny Bucknum. Fotostrecke
Anschließend konnten allerdings weder Mercedes noch McLaren einen weiteren Titel einfahren, weshalb man sich früh dazu entschied, seine Entwicklung voll auf die neuen Hybridmotoren zu verlagern - mit Erfolg. Aktuell ist der Mercedes-Vorsprung so groß, dass selbst die Kundenteams Williams, Force India und Lotus respektable Ergebnisse erzielen, obwohl sie kein aktuelles Material zur Verfügung haben.
"Diese Teams können um starke Positionen im Mittelfeld kämpfen. Aber ich denke nicht, dass sie jemals Weltmeisterschaften gewinnen werden", erklärt Dennis den riskanten Schritt, die überlegenen Mercedes-Motoren aufzugeben, um mit Honda ein komplett neues Projekt zu starten. Allerdings bleibt noch immer abzuwarten, wann die Zusammenarbeit mit den Japanern tatsächlich Früchte tragen wird.