Gene Haas: Wollten gar keinen Weltmeister verpflichten
Beim Formel-1-Team Haas untermauert man erneut, weswegen Grosjean und Gutierrez die Cockpits für 2016 bekamen - Kampfansage in Richtung Partner Ferrari
(Motorsport-Total.com) - Mit seiner Entscheidung, Noch-Lotus-Pilot Romain Grosjean sowie Ferrari-Testfahrer und Grand-Prix-Rückkehrer Esteban Gutierrez für die Formel-1-Saison 2016 zu verpflichten, scheint Motorsport-Mogul Gene Haas mehr als glücklich zu sein. Sicherlich hätte der US-Amerikaner gerne klanghaftere, medienwirksamere Namen an Bord gehabt, doch als realistisch stufte er diese Option von vornherein nicht ein.
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Haas betrachtet Ferrari als Partner in der Technik und als Gegner auf der Strecke Zoom Download
"Als ein neues Team erwartest du nicht, aktuelle Champions einzustellen. Und danach haben wir auch nicht gesucht", verriet er gegenüber 'Formula1.com'. "Wir haben nach Leuten gesucht, die mit uns auf einer Wellenlänge sind, und sowohl Romain als auch Esteban passen in unser spezielles Profil", so Haas, der kürzlich verlautbaren ließ, dass der bei McLaren ausgemusterte Testfahrer Kevin Magnussen gegen Grosjean den Kürzeren zog. "Ich bin sicher, dass beide sehr hungrig sind und das Super-Ego dieser Superchampions haben", fährt Haas fort.
Dabei lässt Haas durchblicken, wie groß das gegenseitige Vertrauen vor allem zu Grosjean ist. Der Franzose bezeichnete seine Vertragsunterzeichnung als "Handschlag-Deal", der in Monza zustandegekommen sei. "Ja, das war in Monza", so Haas. "Davor hatten wir einen Monat lang Gespräche mit einem anderen Fahrer, den ich namentlich nicht nennen will, der sich am Ende dazu entschied, zu bleiben wo er ist", spielt er womöglich auf Nico Hülkenberg an.
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Platz 10 - Vittorio Brambilla: Der Italiener stand in seiner Formel-1-Karriere nur einmal auf dem Podium, dann allerdings gleich auf der höchsten Stufe. 1975 gewann er mit March das Regenrennen auf dem Österreichring. Vor lauter Freude darüber crashte Brambilla sein Auto nach der Zieldurchfahrt. Fotostrecke
Langfristig sieht er sich und sein Team, das 2016 nicht mit Vorjahrestriebwerken der Saison 2015 beliefert wird, in einer guten Position. Zum einen mische das Regelwerk 2016 die Karten neu, zum anderen verfolge man beim Chassis einen ganz anderen Ansatz, wie er gegenüber 'Sky UK' betont: "Wir betreiben unsere eigene CFD-Computer-Analyse, arbeiten dort auch viel mit Dallara zusammen und bauen die Teile selbst. Ich weiß nicht, warum wir darin nicht so gut sein sollten wie jeder andere auch", lobt er seine Mannschaft in Kannapolis.
"Wir denken, dass unser Chassis in manchen Punkten besser als ein Ferrari-Chassis ist", ist der 62-Jährige überzeugt. "Das Ferrari-Design ist eher konventionell. Sie werden weiterhin das tun, was sie schon seit Jahren machen. Ich denke, dass es einige große Unterschiede geben wird."