Vettel hofft auf Regenwunder: Japan 2010 wiederholbar?

Wenig aufschlussreich war der Freitag des Grand-Prix-Wochenendes in Austin auch für die Scuderia Ferrari - Pole-Position und Sieg am Sonntag möglich?

(Motorsport-Total.com) - Wenig Fahrbetrieb im ersten Freien Training, wenig Aufschlussreiches nach einem vorzeitig beendeten Arbeitstag durch den heftigen Regenschauer am Nachmittag über dem Circuit of The Americas: Dadurch wussten auch die beiden Ferrari-Piloten nicht viel Neues zu berichten. Im ersten Training, das bereits auf nasser Fahrbahn und Regen- beziehungsweise Intermediate-Reifen absolviert wurde, schaffte es Sebastian Vettel auf Rang sechs, Teamkollege Kimi Räikkönen wurde Achter.

Viel Zeit für Späßchen: Sebastian Vettel kommt am Freitag kaum zum Fahren

"Die Autos sind nicht für solche Bedingungen gemacht. Wir können zwar fahren, wenn es regnet, wir haben ja Regenreifen, bei diesen Wassermengen ist es aber unmöglich. Schade für die Leute, die alle an die Strecke gekommen sind, aber da kann man nichts machen. Wir hoffen natürlich, dass es morgen besser wird", betet Vettel mit Blick in den Himmel über Austin. Er umrundete den Kurs in Texas am Freitag insgesamt zehn Mal. Am Ende fehlten ihm 1,7 Sekunden auf Spitzenreiter Nico Rosberg, wenngleich die Zeiten aufgrund der äußeren Umstände nur wenig aussagekräftig sind.

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Der viermalige Weltmeister erinnert sich zurück an ähnliche Situationen: "Wir hatten das schon einmal in Japan, wo das Qualifying nicht stattgefunden hat. Dann gab es in Kanada diese Rennunterbrechung, weil wir nicht weiterfahren konnten. Das kommt ab und zu vor." Wie auch in Japan 2010, als das Qualifying am Samstag zuerst unter- und schlussendlich abgebrochen und auf Sonntag verschoben wurde. An jenem Tag gelang Vettel das Kunststück am Vormittag die Pole-Position und kurz darauf den Sieg im Rennen einzufahren. Da für Samstag eine ähnlich schlechte Wetterlage prognostiziert wird, könnte den Piloten ein ähnliches Szenario auch an diesem Wochenende bevorstehen.

Großer Preis der USA - Freitag

"Pole und Sieg an einem Tag, da hätte ich nichts dagegen, wenn es dieses Mal auch so ist. Das mit der Pole wird natürlich ein bisschen schwierig mit der Versetzung", bemerkt der Deutsche. Aufgrund eines neuen Motors muss er zehn Plätze weiter zurück in der Startaufstellung am Sonntag.

Doch noch spricht niemand von einem Qualifying am Renntag, die Vorbereitungen würden ganz normal weiterlaufen, versichert Vettel. "Das ist das erste Mal, dass wir freitags nicht viel gefahren sind. Wir versuchen das Beste daraus zu machen." Teamkollege Räikkönen, der am Vormittag Bremsprobleme hatte und daher längere Zeit in der Garage verbringen musste, fuhr ebenfalls zehn Runden. Die beste davon war 2,3 Sekunden langsamer als Rosbergs Bestmarke.


Fotos: Ferrari, Großer Preis der USA


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"Aus den Freien Trainings können wir heute nicht viel mitnehmen", schildert der Finne gewohnt unbeeindruckt. "Heute Morgen sind wir nur drei gezeitete Runden gefahren, weil wir die Intermediates aufsparen wollten für die zweite Session", erklärt der Finne. "Wir haben nicht viele Reifensätze für die nassen Bedingungen und wenn man noch mehr Regen erwartet, ist es besser diese aufzusparen."

Der 36-Jährige weiß, dass es am Samstag im Qualifying eine Glückslotterie werden könnte: "Eine schwierige Situation für alle. In solchen Wettersituationen gibt es eine höhere Chance für verrückte Rennen, alles kann für oder gegen dich laufen. Hoffentlich haben wir zumindest am Sonntag gute Bedingungen und ein gutes Qualifying und Rennen." Auch der Ex-Weltmeister wurde aufgrund des Motorwechsels mit einer Strafversetzung um zehn Startplätze belegt. "Wir versuchen die richtigen Entscheidungen zu treffen. Ich bin sicher, dass wir das Tempo haben, um am Start aufzuholen", gibt er sich kämpferisch.