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Webber über Unfallrisiko: Rennfahrer akzeptieren die Gefahr
Während seiner Rennfahrerkarriere ließen mehrere Kollegen Mark Webbers ihr Leben bei schweren Unfällen - Die Gefahr gehört für ihn einfach dazu
(Motorsport-Total.com) - In der Formel 1 sind Todesfälle glücklicherweise nicht mehr an der Tagesordnung. Die letzten zwei tödlichen Unfälle während eines Grand-Prix-Wochenendes liegen mit Ayrton Senna, der 1994 ums Leben kam und Jules Bianchi, der 2014 in Suzuka seinen tragischen Unfall hatte, 20 Jahre auseinander. Bei den jüngeren tödlichen Zwischenfällen in Rennwagen mit offenen Cockpits war es letztlich immer der Kopf des Fahrers, der die folgenschweren Verletzungen davontrug. Ex-Formel-1-Pilot Mark Webber beunruhigt das aber nicht weiter.
Webber und seine Kollegen seien sich dessen bewusst, welches Risiko in Formel-Fahrzeugen mitfährt. Wie häufig es sich in der Formel 1 letztlich um Blechschäden dreht, zeigte kürzlich der Formel-1-Grand-Prix von Russland, als Toro-Rosso-Pilot Carlos Sainz im Freien Training und Lotus-Fahrer Romain Grosjean nahezu unverletzt ihren Wracks entstiegen.
"Wir haben großes Vertrauen in unsere Fähigkeiten. Wir wissen, dass sehr sehr wenige Leute in der Lage sind, unseren Job zu machen. Und das ist etwas, was wir nicht unterschätzen", erzählt Webber gegenüber 'CNN'. In seiner Karriere musste er miterleben, wie die IndyCar-Fahrer Dan Wheldon, Justin Wilson und der Formel-1-Pilot Jules Bianchi ihr Leben ließen. Gegen alle drei fuhr Webber Rennen.
"Das waren sehr sonderbare Unfälle, die können passieren"
Fotostrecke: Horror-Crash von Carlos Sainz
Das Auto ist Schrott: Heftiger Unfall von Carlos Sainz beim Freien Training in Sotschi. Der Spanier fliegt in Kurve 13 (am Ende der DRS-Geraden!) mit rund 300 km/h in die Barriere. Fotostrecke
Dennoch seien schwere Unfälle nicht an der Tagesordnung. Angesprochen auf die Todesfälle von Wheldon, Bianchi und Wilson, glaubt er: "Das waren sehr sonderbare Unfälle, die können passieren", legt er damit nahe, dass nicht jeder unwahrscheinliche Fall auf dem Weg zu sicherem Motorsport ausgeräumt werden kann.
Webber selbst hatte in seiner Rennfahrerkarriere Unfälle, die weit schlimmer hätten verlaufen können. In Le Mans 1999 und Brasilien 2014 überstand er jeweils im Langstreckensport heftige Einschläge. Sein prominentester Formel-1-Zwischenfall war sein Valencia-Unfall 2010, als er am Heck des Lotus von Heikki Kovalainen aufstieg und sich sein Red Bull seitlich in der Luft überschlug. Dank des stabilen Überrollbügels kam der Australier mit dem Schrecken davon.
Wenn die Sucht siegt
Schlimmer erging es einigen seiner Bekannten: "Ich habe Freunde, die wegen der Verletzungen das Rennfahren aufgeben mussten und man sieht, welche Probleme sie damit haben, einfach weil das nicht ihre Sache ist (nicht mehr Rennen zu fahren; Anm. d. Red.). Das ist ein riesiges Loch für sie."
"In vielerlei Hinsicht sind Rennfahrer sehr einfach gestrickt und wir wissen, dass unsere Sichtweise und die Art, wie wir Geschwindigkeit aufsaugen, sehr einzigartig ist. Es ist schwierig, so was zu simulieren und du vermisst es einfach, wenn du es nicht hast", erklärt der Porsche-LMP1-Pilot, weswegen er sich immer noch gewissen Risiken aussetzt.