McLarens "Testfahrt": Neuer Honda-Motor übertrifft Erwartung

(Motorsport-Total.com) - Wohin führt McLaren-Honda die Entwicklungsreise in diesem Jahr noch? Mit aktuell 19 Zählern können Jenson Button und Fernando Alonso 2015 wohl nicht mehr viel erreichen (zum WM-Stand). Manor ist ohne Zähler keine Gefahr von hinten, und um Sauber (34 Punkte) einzuholen, bedarf es schon eines absolut verrückten Grand Prix wie in Ungarn, als McLaren auf einen Schlag zwölf seiner 19 Punkte holte.

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Selbst in widrigen Bedingungen spielte Fernando Alonso das Versuchskaninchen Zoom Download

Die Erwartungen wurde klar verfehlt. Vollmundig sprach man von Siegen, und selbst zu Jahresmitte wurden noch Podestplätze angestrebt, doch davon ist man meilenweit entfernt. Buttons neunter Platz am vergangenen Sonntag in Sotschi war gar die erste Top-10-Ankunft seit dem Hungaroring. Doch Ergebnisse sind mittlerweile zweitrangig. Ob man Zwölfter wird oder noch einen Zähler mitnimmt, spielt für die britisch-japanische Kombo keine Rolle. Wichtig sind lediglich Erkenntnisse, die im kommenden Jahr Auftrieb geben sollen.

Die letzten Rennen werden somit eher eine Testfahrt für 2016 sein, dafür nimmt McLaren-Honda sogar Strafversetzungen in Kauf. In Sotschi baute man bei Fernando Alonso für das Freie Training eine neue Motorenausbaustufe in den MP4-30, für die man die restlichen vier Entwicklungstoken verwendet hatte. Vor dem Qualifying baute man jedoch die alte Power-Unit ins Auto und handelte sich so insgesamt 35 Strafplätze ein.

Um die neue Antriebseinheit zu checken fuhr der Spanier sogar in den widrigen Bedingungen des ersten Trainings Runde um Runde, während andere aufgrund der Diesellache eher in den Boxen blieben. Aus McLaren-Sicht haben sich die Erkenntnisse allerdings gelohnt: "Es war sehr positiv. Es hat sogar unsere Erwartungen in den Daten übertroffen", meint Rennleiter Eric Boullier auf die neue Power-Unit angesprochen.

Auch Honda-Motorsportchef Yasuhisa Arai zeigt sich über den neuen Antrieb zufrieden: "Es gab eine geplante Verbesserung", meint der Japaner, möchte aber noch nicht allzu viel Optimismus verbreiten, denn der bisherige Schwachpunkt an der Power-Unit - der Hybrid-Teil - besteht noch immer: "Die Pferdestärken mit dem Hybrid-Element sind immer noch schwach", erklärt Arai und möchte im Winter besonders darauf den Fokus legen, denn in Sachen Verbrennungsmotor sei man auf Augenhöhe mit der Konkurrenz, hatte man immer wieder betont.

Bei den kommenden Rennen soll die neue Power-Unit weiter auf dem Prüfstand stehen. Fernando Alonso wird das Aggregat beim Lauf in Austin straffrei im Auto haben und weiter testen. Teamkollege Jenson Button wird planmäßig noch eine weitere Woche auf die Updates warten müssen, er soll erst in Mexiko-Stadt mit neuem Paket unterwegs sein. Das Evaluations- und Entwicklungsrennen bei McLaren geht weiter.