Die B-Version von Force India zahlt sich aus

(Motorsport-Total.com) - Der dritte Platz von Sergio Perez beim Grand Prix von Russland kam völlig überraschend und ist das Sahnehäubchen der aktuellen Saison von Force India. In der Geschichte des indischen Rennstalls war es der dritte Podestplatz. Unvergessen ist die sensationelle Pole-Position und der zweite Platz von Giancarlo Fisichella in Spa-Francorchamps 2009. Perez stand im Vorjahr in Bahrain auch als Dritter auf dem Podest.

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Mit der B-Version steigerte Force India die Punkteausbeute deutlich Zoom Download

"Wir hatten viel Pech in der Vergangenheit, viele Höhen und Tiefen und heute war es einfach ein phänomenales Rennen", sagte Perez am vergangenen Rennsonntag in Russland. Auch wenn der Mexikaner in der letzten Runde von der finnischen Kollision Räikkönen/Bottas profitierte, so ist dieser Erfolg nicht unverdient, denn die Formkurve von Force India zeigt in der zweiten Saisonhälfte aufwärts.

Seit dem Grand Prix von Kanada Anfang Juni gab es nur in Ungarn einen Doppelausfall von Perez und Nico Hülkenberg. Bei allen anderen acht Rennen wurden WM-Punkte gesammelt. In der Formel 1 Geschichte ist es schon oft passiert, dass ein kleiner Rennstall - Force India operiert mit einem Jahresbudget von 75 Millionen Euro - das Entwicklungsrennen nicht halten kann und im Laufe eines Jahres in der Hackordnung zurückfällt.

Force India traf im Vorjahr geschickte strategische Entscheidungen, die sich mittlerweile auszahlen. Erst in Silverstone wurde eine B-Version des VJM08 aus der Box gerollt. Lange musste das Team darauf warten, denn man setzt nun auf den Toyota-Windkanal in Köln, wo dieses B-Paket entwickelt wurde. Auch aufgrund der Einschränkungen für Windkanalstunden verzögerte sich die Entwicklung. Bei der Aerodynamik wurden neuen Flügel, aber auch neue Seitenkästen und neue Kühler entwickelt. Auch die Geometrie der Radaufhängungen ist neu.

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Fotostrecke: GP Russland, Highlights 2015

Fast geschafft: Lewis Hamilton (Mercedes) gewinnt nach 2014 auch den zweiten Grand Prix von Russland und ist damit praktisch Formel-1-Weltmeister 2015. Wenn er in Austin neun Punkte mehr holt als Sebastian Vettel (Ferrari) und zwei als Nico Rosberg (Mercedes), ist ihm der dritte Titel nicht mehr zu nehmen. Fotostrecke

Die vergangenen Wochen haben gezeigt, dass Force India auf den unterschiedlichen Strecken konkurrenzfähig ist. Die strategische Entscheidung war richtig. "Alles war geplant, denn wir mussten einen Schritt zurückgehen, um das Windkanalprogramm mit einzubinden", sagt Betriebsdirektor Otmar Szafnauer bei 'Sky Sports F1'. "Außerdem mussten wir den Wechsel von Brackley zu Toyota absolvieren. Wir wussten, dass wir in der ersten Saisonhälfte kämpfen müssten, aber wir hatten die Hoffnung, dass sich die B-Version in der zweiten Hälfte auszahlt. Wir liegen also im Plan."

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Sergio Perez feierte in Russland seinen zweiten Podestplatz für Force India Zoom Download

Bis Silverstone sammelte Force India 31 WM-Punkte. Seither wurde die Ausbeute verdoppelt. Nach Sotschi hat das Team von Vijay Mallya schon 92 Zähler auf dem Punktekonto. Die Marschrichtung stimmt. "Wir versuchen zunächst, unsere Position zu festigen", sagt Szafnauer. "Aber das war vielleicht auch die Zielvorgabe zu Beginn der Saison. Da liegen wir im Plan. Jetzt versuchen wir, uns reinzuhängen, um im folgenden Jahr besser abzuschneiden."

Der fünfte Platz in der Konstrukteurs-WM ist das beste Ergebnis in der Geschichte von Force India. Die Chancen stehen auch gut, dass Perez und Hülkenberg dieses Resultat halten können. McLaren-Honda und Sauber haben deutlichen Rückstand. Einzig Lotus könnte Force India noch gefährlich werden. Vier Rennen vor Saisonende liegt Lotus 26 Punkte zurück.