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David Coulthard: Button-Rücktritt würde Lücke hinterlassen
David Coulthard und John Watson sind davon überzeugt, dass McLaren-Honda-Pilot Jenson Button einen würdigeren Abgang aus der Formel 1 verdient hat
(Motorsport-Total.com) - Langsam aber sicher zeichnet sich ab, dass Jenson Button keine Lust mehr auf eine weitere Hängepartie hat. Wie schon im Vorjahr zieht es sich auch 2015 in die Länge, dass McLaren-Honda die Option auf Routinier Button zieht. Zudem befindet sich das Team aufgrund der hauseigenen Antriebsschwäche weiterhin auf sportlicher Talfahrt, wodurch es immer wahrscheinlicher wird, dass der Weltmeister von 2009 im Zuge des Suzuka-Wochenendes seinen Rücktritt aus der Formel 1 bekannt gibt. Dies würde einen Verlust für die gesamte Szene bedeuten, findet Ex-Grand-Prix-Pilot David Coulthard.
"Ihn zu verlieren, würde eine Lücke in der Formel 1 hinterlassen, bevor ein anderer Star käme, um ihn neben Fahrern wie (Fernando; Anm. d. Red) Alonso, Lewis Hamilton und Sebastian Vettel zu ersetzen", schreibt der Schotte in seiner Kolumne für die 'BBC'. "Ein Mann und Fahrer seines Kalibers verdient es, mit Standing Ovations verabschiedet zu werden und nicht, in einen Winter der Unsicherheit zu geraten", mahnt Coulthard offensichtlich McLaren zu einem respektvollerem Umgang mit der Personalie Button. (Jenson Button in der Formel-1-Datenbank)
Button selbst hatte im Zuge des Singapur-Grand-Prix herausgestellt, dass er seine Karriere einerseits auf einem Hoch beenden wollte und es selbst immer in der Hand haben wollte, den Zeitpunkt seines Rückzugs zu wählen. Dabei versuchte er auch zuletzt zu betonen, weswegen er an das ehrgeizige Honda-Unterfangen glaubt, welche ihre Antriebseinheit ohne den Zukauf von Ingenieuren mit Formel-1-Hybrid-Erfahrung meistern wollen. Jedoch folgten auf die Kampfansagen immer wieder Momente der Ernüchterung auf der Strecke. Das machte es auch dem sonst so sonnig veranlagten Briten schwierig, seine Enttäuschung zu verbergen.
"Das Fahrerlager wäre ohne ihn ärmer"
Fotostrecke: Die größten Playboys der Formel 1
James Hunt: "Er war der letzte bunte Hund", sagt Niki Lauda über seinen Rivalen. Der Weltmeister von 1976 gilt bis heute als größter Playboy der Formel 1. Rühmte sich selbst, er habe in seinem Leben mit 5.000 Frauen geschlafen. Auch Alkohol, Zigaretten und Drogen gegenüber war er nicht abgeneigt. Doch dieser Lebenswandel hatte seine Folgen. Hunt starb am 15. Juni 1993 im Alter von 45 Jahren an einem Herzinfarkt - einen Tag, nachdem er seiner Freundin Helen Dyson einen Heiratsantrag gemacht hatte. Fotostrecke
"Er wird uns als jemand in Erinnerung bleiben, der ein netter Typ und außergewöhnlich schnell ist. Das schließt sich normaler Weise aus", führt Watson weiterhin aus, weswegen er dem Playboy, Weltmeister und 15-fachen Grand-Prix-Sieger nach 16 Saisons hinterhertrauert, bevor dieser selbst seinen Rückzug bekanntgibt: "Er ist ein menschliches Gesicht im Paddock. Das ist heutzutage etwas Balsam für die Seele. Das Fahrerlager wäre ohne ihn ärmer."
Unterdessen hofft Coulthard, dass Button die Möglichkeit bekommt, sportlich noch einmal ein Glanzlicht zu setzen, bevor sich sein Vorhang schließt: "Ich hoffe einfach, dass er am Ende seiner Karriere die Möglichkeit bekommt, gefeiert und beklatscht von der Bühne zu gehen."
Wenn es nach Ex-Red-Bull-Fahrer Mark Webber geht, muss diese Karriere aber nicht in der Formel 1 enden. Der Australier fand sein Glück in der LMP1 bei der Langstreckenweltmeisterschaft WEC und legt anderen Königsklasse-Fahrern schon seit längerem nahe, diesen Schritt zu gehen. Vor allem den Namen Button, der einerseits als Reifenflüsterer gilt, andererseits aber mit den Formel-1-Pirellis chronisch unzufrieden ist, nimmt Webber dabei immer wieder in den Mund.