• 31. August 2015 · 15:00 Uhr

Michelin gegen Pirelli: Bauen keine Reifen für zehn Runden

Michelin nutzt die Reifenkrise der Formel 1 für eine Spitze gegen Konkurrent Pirelli - Hülkenberg fordert: Sicherheit muss gewährleistet sein

(Motorsport-Total.com) - Seit dem Reifenschäden von Nico Rosberg und Sebastian Vettel in Spa-Francorchamps steht Lieferant Pirelli in der Formel 1 wieder einmal am Pranger. Der Vorwurf, der nicht nur von Vettel erhoben wird: Die Pirelli-Reifen sind ein Sicherheitsrisiko und einer Meisterschaft wie der Formel 1 nicht würdig. Das Dilemma von Pirelli spielt natürlich Michelin in die Karten, die sich ebenso wie die Italiener vom einen Ausrüstervertrag für die Jahre 2017 bis 2019 bewerben.

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Michelin will 2017 in die Formel 1 zurückkehren Zoom Download

Die Vorkommnisse von Spa möchte Sportchef Pascal Couasnon aufgrund fehlender Daten zwar nicht näher kommentieren, doch stellt er klar, dass Michelin keine Reifen bauen will, die schon nach wenigen Runden einbrechen. "Es macht für uns keinen Sinn, Reifen für zehn Runden herzustellen", so Couasnon in der 'Bild am Sonntag'. "Ein Reifen in der Formel 1 sollte mindestens ein Drittel eines Rennens halten, vielleicht auch zwei Drittel. Das müssen wir mit den Ingenieuren und Bernie Ecclestone diskutieren."

"Wir müssen dem Fahrer wieder einen Reifen geben, mit dem er 100 Prozent aus dem Auto herausholen kann und nicht nur 70", fordert der Michelin-Sportchef und dürfte damit bei den Fahrern offene Türen einrennen. Gleichwohl ist sich Couasnon auch der Tatsache bewusst, dass variable Strategien wesentlich zur Spannung bei den Formel-1-Rennen beitragen. Doch diese erreicht man nicht mit Reifen, die problemlos eine gesamte Renndistanz halten.


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"Wir wissen, dass der Kompromiss, es allen recht zu machen, ein schmaler Grat ist. Unsere Herausforderung ist, dies mit den Ingenieuren der Autos herauszuarbeiten", sagt Couasnon. Eben diesen schmalen Grat erkennt auch Nico Hülkenberg an, der im Gegensatz zu vielen anderen Beteiligten bei der Reifensituation nicht im Schwarz-Weiß-Schema denkt.

"Es gibt zwei Seiten der Geschichte. Am vergangenen Wochenende wussten wir seit dem Reifenschaden am Freitag, dass es Probleme gibt. Ferrari hat es dann ziemlich weit getrieben und die Reifen herausgefordert - und letztlich verloren", sieht der Force-India-Pilot eine Mitverantwortung bei Ferrari. "Auf der anderen Seite ist das kein Thema, über das wir uns Gedanken machen sollten. Die Sicherheit der Reifen sollte auf jeder Strecke gewährleistet sein", fordert er. "Pirelli muss mit den Teams daran arbeiten und eine Lösung finden, damit wir wieder Vertrauen zum Reifen haben können."

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