• 20. August 2015 · 08:15 Uhr

Testfahrerin Jorda ignoriert Kritiker und wünscht ihnen Glück

Nach eigenen Angaben ignoriert Formel-1-Testfahrerin Jorda die Aussagen ihrer Kritiker und plädiert erneut für das Modell einer Frauen-Weltmeisterschaft

(Motorsport-Total.com) - Carmen Jorda ist in der Formel-1-Saison 2015 eine von zwei festen Testfahrerinnen in der Königsklasse. Wobei Testfahrerin nicht ganz richtig ist. Denn im Gegensatz zu Susie Wolff, die bei Williams tatsächlich hin und wieder ins Steuer greift, führt Jorda bei Lotus den Titel Entwicklungsfahrerin. Im Simulator in Enstone soll die Spanierin auf kommende echte Testeinsätze vorbereitet werden, die dort derzeit von Jungtalent Jolyon Palmer bestritten werden.

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Jorda ist überzeugt, dass Vorurteile in der Männerwelt Formel 1 eine Rolle spielen Zoom Download

Gegenüber 'sportmagazin.co.uk' macht sich Jorda erneut für eine Frauen-WM stark. "Für Frauen ist es im Moment schwierig. Heutzutage sieht man viele Sportarten, in denen Frauen ihre eigenen Meisterschaften austragen und nicht gegen Männer antreten. Das ist der Grund, weswegen Bernie Ecclestone über eine Frauen-Formel-1-Weltmeisterschaft antritt und ich denke, dass er Recht damit hat. Ich denke, dass das passieren wird", beschreibt sie die Situation aus ihrer Sicht: "Viele Leute setzen sich dafür ein und es gibt in den Boxen jetzt mehr und mehr Frauen."

Den Männern Formel 1 schmecke eben der Gedanke nicht, dass Frauen schnell sein könnten: "Es ist nicht leicht, in dieser Welt eine Frau zu sein, denn es gibt keinen Weg für Frauen, es zu schaffen. Das ist eine Männerwelt. Man muss gegen sie kämpfen und sich ständig weiterentwickeln." Oft sieht sie sich der Kritik gegenüber, dass ihre Leistungen dazu nicht ausreichten, um in der Formel 1 zu sein. So ließ Jordas Ex-GP3-Teamkollege Rob Cregan einst verlauten, dass Jorda "nicht einmal eine Filmrolle entwickeln kann, geschweige denn ein Hybrid-Formel-1-Auto."

Ich ignoriere das einfach komplett

"Ich ignoriere das einfach komplett. Ich denke einfach, dass sie neidisch sind. Ich würde so etwas nie zu jemandem sagen. Wer auch immer so etwas sagt, dem wünsche ich nur das Beste und ignoriere das." Da Frauen unterstellt werde, dass sie in der Formel 1 nicht gewinnen könnten, sei es eben schwer für das weibliche Geschlecht. "Es ist wirklich so einfach", konstatiert die 27-Jährige, die aktuell an den Goodwood-Festivals mitwirkt und betont, dass sie die Formel 1 wegen ihrer Technik liebe.


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Doch Kritik erfährt Jorda nicht ausschließlich von ihren männlichen Kollegen. Michele Mouton, die in den späten 1970er-Jahren und in den 1980ern erfolgreich Rallye-WM fuhr und diese 1982 als Vizeweltmeisterin hinter Walter Röhrl abschloss, ist als Frauenbeauftragte der FIA alles andere als begeistert vom Vorschlag Ecclestones, die Geschlechtertrennung im Motorsport einzuführen.

Die 64-Jährige bemängelte, dass die Marketingstrategien der Konzerne dafür verantwortlich seien, dass jemand von der Fahrerqualität Jordas einen Rennfahrervertrag in der Formel 1 habe. Und immerhin: Ganz kalt ließen die Unmutsbekundungen Moutons Jorda nicht.

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