• 09. August 2015 · 14:23 Uhr

Michael Andretti: Kostenfalle ruiniert den Sport

Michael Andretti ist der Ansicht, dass die Formel 1 zurück zu schwieriger zu fahrenden Autos muss - Hybridantriebe sind für ihn rausgeschmissenes Geld

(Motorsport-Total.com) - Dass mit der Formel 1 etwas im Argen liegt, werden weder Fans noch Journalisten noch die direkt Beteiligten abstreiten. Ich welche Richtung es gehen soll, darüber herrscht wiederum Uneinigkeit. Ex-Formel-1-Pilot Michael Andretti zählt offenbar zu jenen Kritikern, die vor allem der Hybrid-Ära nicht viel abgewinnen können: "Mit den neuen Motoren hat man praktisch die Kosten für Kundenteams, die damit fahren müssen, verdoppelt", so der US-Amerikaner im Interview mit 'Top Gear'. "Das ist rausgeschmissenes Geld, aber wofür?"

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Andretti hatte während seiner kurzen Formel-1-Karriere bei McLaren kein leichtes Spiel gegen Grand-Prix-Ikone Ayrton Senna Zoom Download

"Dann hört man sich natürlich fortwährend Beschwerden darüber an, dass die Autos zu leise und zu einfach zu fahren sind", findet Andretti, der 1993 an der Seite von Ayrton Senna für McLaren-Ford 13 Rennen bestritt und vor Saisonende nach enttäuschenden Ergebnissen durch Mika Häkkinen ersetzt wurde. "Sie müssen die Regeln ändern, wieder dorthin zurück, als ein Formel-1-Wagen schwierig zu steuern war und schneller als alles, was da draußen fährt."

Dass der Sport an Attraktivität eingebüßt hat, liegt für Andretti auch daran, wie das Regelwerk zustande kommt: "Sie haben einen Fehler begangen, indem sie den Ingenieuren erlaubt haben, die Regeln und all das zu gestalten."

Dass die Kosten ein Thema sind, das die Königsklasse beschäftigen sollte, zeigt das Teamsterben. In den vergangenen drei Saisons sperrten HRT und Caterham die Werkstore zu. Der dritte Hinterbänkler Manor-Marussia sprang dem sportlichen Tod gerade noch von der Schippe. Ohne Manor-Marussia wäre das Starterfeld 2015 gar auf 18 Wagen geschrumpft. Lotus, Sauber und Force India fahren zwar immer wieder um Punkte mit, doch die finanzielle Situation ist bei allen drei Mannschaften angespannt.


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Zum Vergleich: Als Andretti in der Formel 1 fuhr, waren 13 Teams gemeldet. Die Fans konnten ein Starterfeld von 26 Boliden bestaunen. 1991, zwei Jahre vor der Formel-1-Zeit des Sohns von Mario Andretti, waren so viele Teams gemeldet, dass es Vorqualifikationen brauchte, um das Feld auf 30 Qualifikationsteilnehmer und letztlich 26 Wagen im Rennen zu reduzieren.

Für den Zustand der Königsklasse findet Andretti deutliche Worte: "Im Moment ist das ein Chaos." Einen Hoffnungsschimmer scheint der 52-Jährige dennoch zu sehen: "Es ist immer noch die größte Rennserie der Welt, sie hat eine große Anhängerschaft, doch sie müssen ein paar Änderungen vornehmen."

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