• 29. Juli 2015 · 12:56 Uhr

Haas setzt auf Konzept der rivalisierenden Nationalitäten

Der zukünftige Formel-1-Teambesitzer Gene Haas erklärt, auf welchen Wegen er im Grand-Prix-Sport Anerkennung und Erfolge aufbauen will

(Motorsport-Total.com) - Vorausgesetzt, alle derzeit in der Formel 1 aktiven Teams überleben den Winter, dann wird die Anzahl der Rennställe in der Saison 2016 um einen ansteigen. Das Haas-Team aus den USA gibt beim Grand Prix von Australien am 3. April 2016 sein Debüt im Grand-Prix-Sport. Teambesitzer Gene Haas, der sich auf dem Gebiet der CNC-Technik sein eigenes Imperium aufgebaut hat, beschreibt den Einstieg in die Formel 1 als "Teil unseres Businessplans, der da heißt, unsere Verkäufe und unsere Marketingmaßnahmen auf die gesamte Welt auszudehnen".

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Gene Haas wagt zur Saison 2016 die Expansion auf den Weltmarkt Formel 1 Zoom Download

In den USA rührt Haas bereits seit Jahren erfolgreich die Werbetrommel für seine CNC-Maschinen. Von 2002 bis 2008 brachte er sein NASCAR-Team mit den prominent platzierten Haas-Logos in Eigenregie an den Start. Die sportlichen Erfolge hielten sich allerdings in Grenzen. Bei knapp 300 Renneinsätzen gelang der Truppe lediglich eine Top-5-Platzierung.

Seit 2009 spannt Haas mit NASCAR-Superstar Tony Stewart zusammen - und das erfolgreich. Unter dem Banner von Stewart/Haas Racing gewann Stewart in der Saison 2011 selbst den Titel. In der vergangenen Saison krönte sich Teamkollege Kevin Harvick zum Champion. Im Laufe der Jahre ist Stewart/Haas Racing vom Zwei-Wagen-Team zum Vier-Wagen-Team angewachsen. Neben Stewart und Harvick greifen Danica Patrick und Kurt Busch ins Lenkrad. Das Auto von Busch wird dabei ausschließlich von Haas' CNC-Business finanziert.

Was in der NASCAR funktioniert, soll auch in der Formel 1 klappen

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Als Stewart/Haas-Mitbesitzer feiert Gene Haas NASCAR-Erfolge, hier mit Kurt Busch Zoom Download

Seit der Gründung von Stewart/Haas Racing im Winter 2008/2009 tritt das Team als Kundenteam von Hendrick Motorsports auf. Im Zuge dieser Partnerschaft bezieht man vom mit Abstand erfolgreichsten Team der jüngeren NASCAR-Vergangenheit nicht nur die Chassis, sondern auch die Motoren.

"Die Karosserien aber entstehen bei uns im Haus", bemerkt Haas im Gespräch mit der Presseabteilung der FIA und plant, in der Formel 1 ein ganz ähnliches Businessmodell zum Erfolg zu führen. Für den Bau des Chassis greift man auf die Expertise von Dallara zurück. Der Antriebsstrang und das dafür notwendige Know-how kommen von Ferrari.

Für die Debütsaison 2016 setzt Haas F1 die Ziele moderat an. Das Team will zunächst einmal Erfahrung auf der Grand-Prix-Bühne sammeln. Doch langfristig gesehen hat der Teambesitzer klare Vorstellungen, wohin die Reise gehen soll. Während ein Beitrag zum Formel-1-Reglement ab 2017 "eigentlich nicht vorhanden" war, wie Haas gesteht, hat die US-Truppe auf einem anderen Gebiet bereits einen Denkanstoß gegeben.

Haas erkennt Interesse an Rivalität der Nationen

"Ich würde unseren Einfluss dahingehend beschreiben, dass wir das Konzept der rivalisierenden Nationalitäten auf den Tisch gebracht haben. Wir als amerikanisches Team treten gegen die Deutschen, gegen die Italiener und so weiter an. Ich glaube, auf diesem Gebiet gibt es durchaus ein internationales Interesse", so Haas.

"Wir als amerikanisches Team treten gegen die Deutschen, gegen die Italiener und so weiter an."Gene Haas
Bezogen auf das Formel-1-Interesse im eigenen Land, sieht der 62-jährige Besitzer des neuen US-amerikanischen Formel-1-Teams seine Mission darin, den Grand-Prix-Sport auf die Titelseiten der großen Tageszeitungen und Websites zu bringen. "Ich möchte als Beispiel das US-Team im Frauenfußball hernehmen. Ich selbst wusste überhaupt, wer da spielt. Dann haben sie das Turnier gewonnen und plötzlich waren die Titelseiten voll von diesem Thema", spricht Haas auf den Gewinn der Weltmeisterschaft vor wenigen Wochen an.

"Diesen Effekt erhoffe ich mir auch bei uns", sagt Haas und meint damit im ersten Schritt weniger die durchschlagenden sportlichen Erfolge als vielmehr das Aufbauen einer Fanbasis. "Die Leute sollen merken, dass es ein amerikanisches Formel-1-Team gibt - ein Team aus der Heimat, dem sie die Daumen drücken können", so der Besitzer des neuen Formel-1-Rennstalls mit Sitz in Kannapolis im US-Bundesstaat North Carolina.

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