• 29. Juli 2015 · 19:21 Uhr

305-Kilometer-Distanz: Zu lang für Generation Smartphone?

Kurzfilm in Monza, Epos in Singapur: Die Rundenzahlberechnung steht aber trotz des Wunsches nach schnellem Entertainment (vorerst) nicht zu Debatte

(Motorsport-Total.com) - Die Länge eines Formel-1-Rennens könnte simpler nicht zu berechnen sein: Die Boliden drehen so lange ihre Runden, bis bei der Überquerung der Start- und Ziellinie eine Distanz von mindestens 305 Kilometern erreicht ist. Am Rande des Ungarn-Grand-Prix wurde allerdings die Frage laut, ob ein Einheitsmodell noch zeitgemäß ist. Toto Wolff zweifelt: "Je jünger die Zuschauer, desto weniger Geduld haben sie. Es scheint: Egal, was man sich sieht, es muss kurz, schnell, einfach sein", so der Mercedes-Sportchef.

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Alternativen: gefragt Muss die Zielflagge immer nach 305 Kilometern fallen? Zoom Download

Was Wolff meint: Auf Kursen wie Monaco (ist bereits verkürzt auf rund 260 Kilometer) oder Singapur dauern die Rennen bis zu zwei Stunden, was der im Reglement festgehaltenen Maximaldauer unter grüner Ampel entspricht. Das ist für den Österreicher selbst kein Störfaktor: "Ein Formel 1-Rennen ist lang, aber so ist es eben", zeigt er sich unbeeindruckt und bedenkt kommerzielle Faktoren, die in eine Entscheidung der FIA und Bernie Ecclestones hineinspielen: "Natürlich kann man mehr Werbung verkaufen, wenn das Rennen länger ist", weiß Wolff.

Sein Red-Bull-Kollege Christian Horner findet nicht, dass die 305-Kilometer-Distanz überhaupt zur Baustelle werden muss: "Wenn man sich andere Sportarten anschaut: Beim Tennis dauert ein Match auf Sand länger als eines auf Rasen. Trotzdem wird nichts verkürzt", spielt er auf Differenzen etwa zu dem kaum 1:10 Stunden dauernden Lauf auf der Highspeedbahn Monza an. "Ein Fußballspiel dauert zweimal 45 Minuten. Es gibt aufregende Partien und welche, bei denen eine Halbzeit besser ist als die andere."

Aus Horners Sicht hat die zeitliche Länge eines Rennens nichts damit zu tun, ob es die Zuschauer vor den Fernseher fesselt oder zum Einschlafen verleitet: "Es ist das Erbe der Formel 1, diese Distanz so schnell wie möglich abzuspulen. Monza ist unglaublich schnell, trotzdem kann das Rennen statisch sein. In Singapur dauert es bis zu zwei Stunden, aber es steckt vielleicht viel mehr Action drin." Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery beharrt ebenfalls auf Kontinuität: "Aktuell stimmt die Mischung."

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