• 20. Mai 2015 · 16:00 Uhr

Rückkehr der Tankstopps? Fahrer überwiegend dafür

Ab 2017 könnte es in der Formel 1 wieder Tankstopps während der Rennen geben - Die Fahrer sehen den Vorschlag überwiegend positiv, aber es gibt auch Kritik

(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Rennen könnten ab der Saison 2017 wieder im Zeichen von Tankstopps stehen. Ein entsprechender Vorschlag wurde am vergangenen Donnerstag beim Treffen der Strategiegruppe in London diskutiert. Offiziell ist die Rückkehr des Nachtankens, das seit der Saison 2010 verboten ist, noch nicht. Die Fahrer finden an der Idee aber schon jetzt überwiegend Gefallen.

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Von 1994 bis 2009 (Foto: Lewis Hamilton 2007) gehörten Tankstopps zum Alltag Zoom Download

"Was das Racing betrifft, war es meiner Meinung nach großartig. Wenn man damals früh im Rennen ein Problem hatte, konnte man trotzdem noch etwas bewegen", erinnert sich McLaren-Pilot Jenson Button an die bisher letzte Ära des Nachtankens (1994 bis 2009) und vergleicht: "Heute ist das sehr schwierig." Somit spricht sich der Weltmeister von 2009 genau wie die ebenfalls in der Ära des Nachtankens zu WM-Ehren gekommenen Lewis Hamilton und Kimi Räikkönen für eine Rückkehr zu den Tankstopps aus.

Gleichzeitig führt Button aber an, dass die Tankstopps "aus Kostengründen und aus Gründen der Sicherheit verboten wurden". Felipe Massa will dies nicht als Argumentation gelten lassen, von einer Rückkehr zu den Tankstopps abzusehen. "Ich glaube nicht, dass es ein Sicherheitsproblem ist", bemerkt Massa, dessen spektakulär in die Hose gegangener Tankstopp in Singapur 2008 noch in Erinnerung ist, gegenüber 'Sky Sports News'.

Felipe Massa ein Befürworter der Tankstopps

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In Singapur 2008 verlor Massa durch einen verpatzten Tankstopp rückblickend die WM Zoom Download

"Das Nachtanken gehörte in der Formel 1 jahrelang dazu", erinnert Massa den Zeitraum 1994 bis 2009, nachdem die Tankstopps in den Jahren 1984 bis 1993 verboten waren. "Es gab ein paar Probleme, aber um ehrlich zu sein keine wirklich gefährlichen Situationen. Ich bin mir sicher, dass die Rennen interessanter würden und die Fahrer mehr Spaß hätten, weil es wieder in die Richtung von Sprintrennen gehen würde. Deshalb bin ich für das Nachtanken", bemerkt Massa.

Die Statistik spricht eine andere Sprache. In den Jahren 1994 bis 2009 gab es durchschnittlich weniger als 20 Überholmanöver pro Rennen. Dass die Zahl seither deutlich nach oben gegangen ist, liegt allerdings weniger am Verbot des Nachtankens als vielmehr daran, dass seit 2011 die Pirelli-Reifen und vor allem die Überholhilfe DRS das Bild bestimmen. Während sich Williams-Pilot Massa klar für eine Rückkehr zu den Tankstopps ausspricht, gehört Ex-Formel-1-Pilot Martin Brundle zu denjenigen, die die Idee kritisch sehen:

Marcus Ericsson stimmt Brundle zu und führt an, dass er "die Situation so wie sie jetzt ist, am liebsten" hat. Romain Grosjean "kümmert es nicht", ob während der Rennen nachgetankt werden darf oder nicht und Valtteri Bottas würde es "gerne einmal ausprobieren, denn ich habe noch nie ein Rennen mit Tankstopp bestritten".

Während Brundle als Grund für seine Bedenken die Kosten anführt, beharrt Massa auf seinem Standpunkt. Mehr noch: Der Brasilianer regt an, die Fahrer bei Regelfragen künftig einzubinden, um so gemeinsam mit den Regelmachern die besten Entscheidungen zu treffen.

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FIA-Präsident Jean Todt erkundigte sich bei Massa nach Gründen für langsame Rennen Zoom Download

"Die Fahrer müssen in diese Entscheidungen einbezogen werden", meint der Williams-Pilot und nennt ein Beispiel: "Ich weiß noch, wie ich mich im Winter mit Jean Todt unterhielt. Er fragte mich, warum die Rennen heute langsamer sind als früher. Ich sagte, dass es an den vollen Tanks liegt und dass die Rennen vorher spannender waren."

"Vielleicht hat das ein wenig geholfen", sinniert Massa in Bezug auf die Tatsache, dass der Vorschlag zur Rückkehr der Tankstopps nur wenige Monate nach seiner Unterhaltung mit FIA-Präsident Todt von der Strategiegruppe diskutiert wurde. Doch der erfahrene Brasilianer will noch mehr erreichen: "Wir bemühen uns, die Fahrer an diesen Treffen teilhaben zu lassen, denn das ist wichtig."

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