Trotz Pirelli-Warnung: Force India plädiert für freie Reifenwahl

Force India macht sich weiter für eine komplett freie Reifenwahl der Teams in der Formel 1 stark - Reifenhersteller Pirelli lehnt den Plan aus Sicherheitsgründen ab

von Ruben Zimmermann · 11.05.2015 16:32

(Motorsport-Total.com) - Eigentlich hat Reifenhersteller Pirelli Force Indias Vorschlag bereits abgeschmettert. Das Team von Nico Hülkenberg sprach sich zuletzt dafür aus, dass die Teams an einem Grand-Prix-Wochenende selbst entscheiden sollen, welche zwei der vier Reifenmischungen sie verwenden. Pirelli wittert dabei allerdings ein potenzielles Sicherheitsrisiko und wischte den Vorschlag gleich wieder vom Tisch. Nun legen die Force-India-Bosse allerdings noch einmal nach und fordern die Entscheidungsträger der Formel 1 dazu auf, den Vorschlag ernsthaft zu prüfen.

Freie Reifenwahl für alle? Force India ist trotz Pirelli-Warnung weiterhin dafür

"Ich denke, dass das absoluter Unsinn ist", erklärt der stellvertretende Force-India-Teamchef Bob Fernley gegenüber 'Sky Sports' im Hinblick auf ein mögliches Sicherheitsrisiko und ergänzt: "Ich denke, dass die Teams eine phänomenale Kompetenz in Sachen Reifen-Management haben - Vermutlich so gut wie Pirelli und in manchen Fällen vielleicht sogar noch besser. Wir würden die Sicherheit also ganz sicher nicht gefährden."

Pirelli befürchtet, dass einige kleine Teams sich für zu weiche Mischungen entscheiden würden, die auf gewissen Strecken allerdings nicht halten würden, da sie nicht für die entsprechenden Kurse konzipiert sind. "Dadurch würde man die Strategie durcheinanderwirbeln", begründet Force Indias Betriebsdirektor Otmar Szafnauer seinen Vorschlag.


Fotos: Großer Preis von Spanien


Er glaubt, dass dadurch gewisse Teams im Qualifying ein Risiko eingehen würden, um eine bessere Startposition zu erreichen, dafür aber im Rennen mit schneller abbauenden Pneus rechnen müssten. "Ich denke, dass man etwas zocken könnte und das Qualifying über das Rennen stellen könnte oder umgekehrt. Es würde einfach durchgemixt werden", so Szafnauer.

"Ich denke, dass der Vorschlag einen großen Wert hat."Bob Fernley
Rückendeckung erhält er von Fernley: "Ich denke, wenn jemand sich für eine Position im Qualifying entscheidet, dann müsste er einen Kompromiss eingehen. Das bedeutet aber nicht gleichzeitig, dass man damit die Sicherheit gefährdet. Ich denke, dass Otmars Vorschlag einen großen Wert hat. Man sollte sich das ansehen und ich denke, dass es die Dinge etwas zufälliger machen würde und die Teams etwas härter arbeiten müssten."