Wenns mal wieder hakt: Ricciardos unbefriedigende Situation

Daniel Ricciardo musste heute über weite Strecken des Trainings zuschauen und ist bereits von ersten Strafen bedroht - Erhoffte Siege in weiter Ferne

(Motorsport-Total.com) - Die Situation ist für Daniel Ricciardo derzeit keine einfache. Der Australier fährt in dieser Saison um die letzten Punkteränge, anstatt um weitere Siege zu kämpfen. Zudem hat der Red-Bull-Pilot auch viele Strafen in Aussicht, wenn man bedenkt, dass er schon bei seinem vierten und letzten Motor für diese Saison angelangt ist. Auch heute im Freien Training hatte er wieder Probleme zu beklagen, was seine ohnehin schon niedrig angesetzte Laufzeit noch weiter verringert hat.

Daniel Ricciardo ist mit der aktuellen Situation nicht glücklich

"Es ist nicht akzeptabel, aber es liegt nicht in meiner Hand. Ich mache das, was ich kann", seufzt der Mann aus Perth angesichts seiner derzeitigen Lage. Er hofft, dass er zumindest die beiden Rennen in Barcelona und Monaco unbeschadet übersteht, denn der Stadtkurs im Fürstentum wäre wohl die letzte Wahl, wo man eine Strafe bekommen möchte. "Nach diesen beiden Rennen müssen wir unsere Situation neu bewerten", will er abwarten.

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Doch ungeachtet der Zuverlässigkeitssorgen macht sein Rennstall in dieser Saison nicht den besten Eindruck. Zwar scheint das Auto einigermaßen stark zu sein, doch der schwächelnde Renault-Antrieb sorgt derzeit für wenig Fahrspaß: "Am Ende der vergangenen Saison haben wir gedacht, dass wir 2015 ein paar Siege einfahren würden", räumt er gegenüber 'formula1.com' ein. "Wenn wir 2014 drei schaffen, dann 2015 vielleicht sechs! Wir mussten unsere Hoffnungen natürlich revidieren."

Doch Ricciardo meint, dass man in den schlechten Zeiten ein wahres Topteam erkenne, denn "dann geht man mit schlechten Tagen professionell um", so der Australier. "Es wurden ein paar Dinge in den Medien gesagt, aber wenn ich in der Fabrik bin, haben sie nur ein Ziel vor Augen: wieder zu gewinnen."

Auch Ricciardo will wieder dorthin, wo er im vergangenen Jahr bereits war. Und auch wenn man umso sehnsüchtiger zu den Erfolgen hinblickt, hat die Siegerfahrung auch seine Vorteile in dieser Situation, meint er: "Das Team kennt nun mein Potenzial. Wenn ich ihnen sage, dass ich ein gutes Qualifying oder Rennen hatte, dann glauben sie mir", grinst Ricciardo.