• 07. Mai 2015 · 23:37 Uhr

Strafen für technische Defekte: Tut man den Fahrern Unrecht?

Beim Einsatz eines fünften Exemplars eines der Antriebskomponenten wird der betroffene Fahrer in der Startaufstellung zurückversetzt: Fair oder nicht?

(Motorsport-Total.com) - An der Regel, wonach ein Formel-1-Pilot mit einer Rückversetzung in der Startaufstellung belegt wird, sobald er im Saisonverlauf ein fünftes Exemplar eines der sechs Antriebskomponenten (Verbrennungsmotor, Turbolader, MGU-H, MGU-K, Energiespeicher und Steuerelektronik) einsetzt, scheiden sich die Geister. Im Mercedes-Lager will man nichts davon wissen, dass es unfair gegenüber dem Sportler sei, ihn für defekte Technik zu bestrafen. In Reihen von Renault und Honda sieht man die Sache naturgemäß anders.

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Motorschaden bei Red Bull: Einen haben Ricciardo und Kwjat noch frei... Zoom Download

"Die Situation ist für uns nicht einfach", sagt Red-Bull-Pilot Daniil Kwjat, der genau wie Teamkollege Daniel Ricciardo bereits das dritte Exemplar des Verbrennungsmotors von Renault im Einsatz hat. "Wir haben schon ein paar Motoren verbraucht, aber so ist es nun einmal. Wir beschweren uns nicht und schauen, was mit dem fünften Motor passiert. Das liegt nicht in unserer Hand", zuckt Kwjat mit den Schultern.

Damit spielt der Russe auf die Tatsache an, dass eine Aufstockung des Kontingents von vier auf fünf Exemplare in der kommenden Woche zur Diskussion steht. Die Strategiegruppe will das Thema am Donnerstag behandeln. Eine Aufstockung droht aber am Veto von Mercedes zu scheitern. So kommt Kwjat zum Schluss: "Wir müssen einfach das Beste aus den gegebenen Regeln machen. Wir müssen einfach weiter arbeiten."

McLaren-Pilot Fernando Alonso, der bereits von zwei Antriebskomponenten (Turbolader und MGU-H) das dritte Exemplar verwendet, sieht die ganze Sache etwas gelassener: "Vielleicht ist es ein bisschen unfair, vielleicht nicht. Die Situation ist für alle gleich, denn man kennt die Regeln vor dem Beginn der Saison. Man muss einfach einen besseren Job als die anderen machen."

Etwas kritischer schiebt Alonso dann aber doch hinterher, dass ein vergleichbares Szenario für die Testfahrten gelte. Der Spanier zieht einen Vergleich: "Unser Sport ist der einzige, in dem man nicht testen darf. Es ist, als ob man vor Wimbledon seinen Schläger nicht testen darf."

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Nico Rosberg: "Bin froh, dass ich einen Mercedes-Motor habe" Zoom Download

Komplett gelassen sieht Nico Rosberg die Angelegenheit. Kein Wunder, schließlich ist der Mercedes-Pilot einer von acht Fahrern im Feld, die über alle sechs Antriebskomponenten hinweg noch mit dem ersten Exemplar unterwegs sind. Sechs dieser acht Fahrer gehören zum Mercedes-Lager.

"In unserem Sport kommt es immer auf die Verbindung zwischen Fahrer und Auto an. Wenn mein Auto kaputtgeht, habe ich auch den Schaden, weil ich das Rennen nicht beenden kann. Ich bin froh, dass ich einen Mercedes-Motor habe, denn wir sind immer noch beim ersten Aggregat und es sieht gut aus", so Rosberg.

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