• 28. April 2015 · 19:38 Uhr

Flucht aus Europa: Formel-1-Strecken müssen kooperieren

Kein Grand Prix in Deutschland, Italien unter Druck: Silverstone will mit den europäischen Strecken kooperieren, um in besserer Verhandlungsposition zu sein

(Motorsport-Total.com) - Die Formel-1-Streckenbetreiber müssen sich zusammenschließen, wenn sie langfristig im Kalender bleiben wollen. Das ist die Meinung von Silverstone-Manager Patrick Allen. Es wurde finanziell immer schwieriger, einen Grand Prix zu veranstalten. Vor allem im Mittleren Osten und in Asien zahlen Länder viel Geld, um Teil des Kalenders zu werden. Das sorgte dafür, dass die Strecken in Europa unter Druck gerieten. Frankreich verlor das Rennen 2008, Deutschland wurde in diesem Jahr gestrichen und Italien kommt unter Druck.

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Silverstone wurde im Jahr 2010 massiv umgebaut und modernisiert Zoom Download

Das Comeback in Österreich kam nur dank Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz zustande. Silverstone-Manager Allen glaubt, dass die Verhandlungsposition der Streckenbetreiber gestärkt wird, wenn sie zusammenarbeiten. Motorsportgeschichte alleine ist heute nicht mehr genug. "Wir haben in Großbritannien AMRCO (einen Zusammenschluss der britischen Rennstrecken; Anm. d. Red.), also wäre eine Vereinigung der Grand-Prix-Strecken eine Möglichkeit."

"Wir müssen einen starken Bund schaffen", sagt Allen in Silverstone gegenüber Journalisten. "Als gemeinsame Promoter würde das unsere Verhandlungsposition stärken, weil wir im Moment nicht so stark auftreten wie es sein könnte. Silverstone ist ein geschichtsträchtiger Ort, das stärkt unsere Verhandlungsseite, aber man kann sich nicht darauf verlassen."

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Startschuss der Formel 1 in Silverstone 1950 (Bild: Giuseppe Farina/Alfa Romeo) Zoom Download

"Da diese Strecken immer weniger und weniger werden, wird es wie beim World Wildlife Fund - man muss diese Orte beschützen", bringt Allen einen Vergleich. Silverstone soll derzeit auf gesunden Beinen stehen: "Wir sind in einer guten Position, werden gut unterstützt und verdienen mit der Strecke Geld. Wir haben auch einen Weg gefunden, dass unser aktueller Vertrag (Laufzeit bis 2026; Anm. d. Red.) in der vorhersehbaren Zukunft funktioniert. Man muss trotzdem weiterarbeiten."

Allen traf sich vor Kurzem mit Bernie Ecclestone und sprach über die Zukunft des Grand Prix von Großbritannien. Der 84-Jährige will helfen, die Zukunft des Rennens abzusichern. "Ich habe Bernie mit BRDC-Präsident Derek Warwick getroffen", sagt Allen. "Unser Treffen war sehr positiv. Er hat die Hand der Freundschaft ausgestreckt und gemeint, dass er Silverstone helfen will. Wir sollen uns wieder treffen und Ideen besprechen. Ich kenne seine Ideen noch nicht und wir müssen erst ein zweites Treffen abhalten, aber es war kein negatives Gespräch. Er hat uns voll unterstützt."

Die Formel-1-Show muss besser werden

Trotzdem nimmt Allen auch Weltverband FIA und den Rechteinhaber der kommerziellen Vermarktung (FOM) in die Pflicht. Sie müssen die Show verbessern, damit mehr Fans die Rennen besuchen. Damit würde man auch direkt den Streckenbetreibern helfen. "Sollten wir in fünf, sechs, sieben Jahren zu dem Punkt kommen, an dem wir nicht mehr von den Fans unterstützt werden, oder die Fans fernbleiben, weil das Produkt nicht interessant ist, dann haben wir ein Problem."

"Deshalb würde ich die FIS und die FOM bitten, die Regeln genauer unter die Lupe zu nehmen, damit die Autos schwieriger zu fahren sind und die Rennen härter umkämpft sind. Die Fans kommen, weil sie ein Rennen sehen wollen und nicht, wie ein Kerl einen Datenmonitor studiert. Wenn es so weit kommen sollte, dann haben wir die Seele des Sports verloren."

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