• 24. April 2015 · 11:03 Uhr

Force India will mehr Spannung: Freie Reifenwahl für Teams

Die Teams sollen aus den vier verfügbaren Mischungen für jeden Grand Prix beliebig wählen dürfen, wobei ihre Entscheidung zunächst geheim bleiben soll

(Motorsport-Total.com) - Beunruhigende TV-Einschaltquoten und die sinkenden Zuschauerzahlen an den Strecken machen es möglich: Im Kampf um mehr Spannung auf der Strecke scheint die Formel 1 zunehmend gewillt, ungewöhnliche Wege einzuschlagen. Eine mögliche Reform skizziert ausnahmsweise nicht der reformwillige, aber nur begrenzt manövrierfähige Bernie Ecclestone, sondern Force India: Die Truppe um Nico Hülkenberg schlägt vor, die Teams ihre Reifenmischungen für jeden Grand Prix frei wählen zu lassen.

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Dürfen sich die Teams bald nach Lust und Laune aus dem Pirelli-Regal bedienen? Zoom Download

Dabei sollen sich die Mannschaften für zwei der vier verfügbaren Pneus aus dem Pirelli-Regal entscheiden. Bisher übernehmen die Italiener die Auswahl. "Warum darf nicht jedes Team seine zwei Optionen individuell auswählen?", fragt sich Betriebsdirektor Otmar Szafnauer im Gespräch mit 'auto motor und sport' und erkennt kein Zeitproblem bei der Produktion der Gummis, sofern die Italiener die Wunschliste vier Wochen vor dem Rennen erhalten. "Es kostet also nicht mehr", sagt Szafnauer.

Er erhofft sich außerdem ein zusätzliches Spannungsmoment und Diskussionsstoff für so manchen trüben Medientag im Paddock: "Die Wahl bleibt bis Donnerstag vor dem Rennen geheim. So hätten wir schon am Donnerstag ein Thema, über das jeder spricht." Trotz der vielen Vorzüge der Idee: Ein Garant für mehr Spannung ist sie nicht. Es steht zu befürchten, dass die Teams an der Spitze identische Entscheidungen treffen, weil im Kampf um die WM und die Millionen die Risikooption keine beliebte ist.

Beispiel Ferrari: Die Scuderia hat zwar bei hohen Temperaturen das reifenschonendere Auto als Mercedes, profitiert aber mit identischen Mischungen genauso von längeren Stints und weniger Verschleiß. Hinzu kommt, dass sich die Taktik, für das Qualifying immer einen Slot mit Superweich zu besetzen, etablieren könnte. Das würde die Wahl für den zusätzlichen Pneu stark limitieren und ebenfalls dazu führen, dass es kaum Unterschiede gibt.

In Anbetracht der großen Abstände zur Spitze wäre so auch nicht damit zu rechnen, dass Mittelfeldteams ein Coup gelingt. Interessanter wäre die Risikooption nur, wenn es erlaubt wäre, die Strategie für die beiden Piloten zu splitten. Jedoch würde Pirelli die Möglichkeit verlieren, zugunsten von mehr Spannung einzugreifen.

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