• 24. März 2015 · 17:04 Uhr

John Watsons Rundumschlag: Was in der Formel 1 schiefläuft

Legende John Watson nimmt den Saisonstart zum Anlass für einen Rundumschlag: Wer für die aktuellen Probleme verantwortlich ist und was besser werden muss

(Motorsport-Total.com) - Der Formel-1-Auftakt wurde diese Saison von unangenehmen Nebengeräuschen überschattet. Zunächst die leidige Posse um Giedo van der Garde und das Sauber-Team, dann das Manor-Team, das keinen Meter zurücklegte und schließlich eine Startaufstellung mit nur 15 Autos. Zu allem Überdruss war auch der Grand Prix im Albert Park kein Thriller, der alle von den Sitzen riss, und so dominierten die Nebengeräusche den öffentlichen Diskurs.

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Der Saisonstart in Melbourne ging dieses Jahr mit nur 15 Boliden über die Bühne Zoom Download

Ex-Formel-1-Pilot John Watson wirft den Verantwortlichen nun vor, trotzdem wegzuschauen. "Die Formel 1 hat ein großes Problem, aber der Sport steckt den Kopf in den Sand", sagt er gegenüber dem 'Guardian'. "Zwei Drittel der Startaufstellung stecken in Schwierigkeiten und schaffen es beinahe nicht zum Rennen. Die Formel 1 muss sich jetzt ganz genau selbst analysieren und entscheiden, was sie erreichen will. Das Produkt benötigt einen massiven Aufschwung."

Watson: CVC sollte mehr Geld investieren

Der Ire kritisiert, dass die Interessen der kleinen Teams nicht ausreichend vertreten werden. Ecclestone, der die Formel 1 in Länder brachte, wo die Promoter teure Lizenzgebühren zahlen, habe für Formel-1-Eigentümer CVC Capital Partners "großartige Arbeit geleistet, aber irgendjemand muss eingreifen, weil das Mittelfeld und die Hinterbänkler in so einer entsetzlichen Lage sind." Auch mit der Führung des Automobil-Weltverbandes FIA zeigt er sich "unzufrieden". Seiner Meinung nach sollte CVC einen größeren Teil der Einnahmen wieder in den Sport pumpen.

Watson zeigt Mitleid mit der Australian Grand Prix Coporation, die "wahrscheinlich das beste Rennen des Jahres" veranstaltet, denn das Wochenende wurde von Negativschlagzeilen überschattet. "Sie lieben diesen Sport, aber sie werden ihre Ansichten über diese Veranstaltung kundtun", fürchtet Watson. "Es war kein guter Grand Prix."

Zudem kritisiert der 68-Jährige, dass die Mercedes-Dominanz nun durch das Reglement kaum zu brechen sei, ein Testverbot vorherrscht und die Hybrid-Antriebseinheiten zu kompliziert seien. Abschließend verschont er auch die Teams nicht. Vor allem Red Bull sorgt beim langjährigen Teamkollegen von Niki Lauda für Verwunderung: Die Österreicher haben vier Mal in Folge alle Titel geholt. Seit diese Serie abgerissen ist, schießt man gegen Antriebspartner Renault und das aktuelle Reglement.

Heftige Kritik an Red Bull

"Spürt sich Christian Horner nicht ganz?"John Watson
"Was Christian über Renault gesagt hat, war unerhört", verweist er auf die Kritik von Teamchef Christian Horner an der Antriebseinheit. "Spürt sich der Kerl nicht ganz? Da gab es ein paar sehr unnötig schonungslose Aussagen über die Renault-Antriebseinheit. Man sollte diese Anmerkungen bei Besprechungen hinter verschlossenen Türen fallenlassen, Renault gibt schließlich viel Geld aus." An Renaults Stelle wäre Watson nun "verärgert, denn Christian hat die Hand abgebissen, die ihn füttert."

Ganz allgemein wirft er den Teams in der Formel 1 vor, nur nach eigenen Interessen zu handeln: "Einige von ihnen besitzen nicht die Weisheit, dass sie vielleicht etwas aufgeben müssen, um etwas zu retten, das so in den vergangenen 40 Jahren so ein fantastischer Sport war."

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