• 24. Februar 2015 · 09:43 Uhr

Renault: In Australien Defizit auf Mercedes halbiert

Motorenhersteller Renault gibt ein erstes Fazit zu den Formel-1-Tests in Barcelona ab und zeigt sich angesichts der gestärkten Partnerschaft mit Red Bull zufrieden

(Motorsport-Total.com) - Die Saison 2014 fing für die Partnerschaft zwischen Renault und Red Bull wenig erfreulich an. Durch die Umstellung des Reglements zu Beginn der Saison hatte man bei Renault einen großen Rückstand auf die silberne Konkurrenz. Der französische Motorenlieferant fiel bei Red Bull und dessen Schwesternteam Toro Rosso im Laufe der Saison immer mehr in Ungnade, weil man immer wieder große Schwierigkeiten mit der Antriebseinheit hatte.

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Renault und Red Bull: Geht es in der Saison 2015 wieder bergauf? Zoom Download

Bei den Testfahrten in Barcelona 2015 spricht man bei Renault von "kleinen Problemen", die man aber noch vor dem Saisonauftakt in Australien am 15. März auszubessern versucht. Für die Franzosen sind vor allem die abgespulten Kilometer wichtig - je mehr, desto besser. Und so kann sich die Testbilanz der Renault-Kunden Red Bull und Toro Rosso durchaus blicken lassen.

Im Vergleich zum Vorjahr, wo die zweiten Testfahrten im wärmeren Bahrain abgehalten wurden, schaffte man mit durchschnittlich 487 Kilometern pro Tag in Barcelona dreimal so viele als 2014 (beim ersten Bahrain-Test Mitte Februar waren es gerade einmal 156 Kilometer pro Tag). Auch die Rundenanzahl konnte man deutlich steigern: waren es in Manama 2014 noch 115 Runden, so kam man in Barcelona in diesem Jahr auf 418 Runden. Und auch den durchschnittlichen Abstand auf die Spitze der Zeitentabelle konnte minimiert werden. Waren es in Bahrain noch 5.5 Sekunden Rückstand, hatte man in Spanien vergangene Woche im Durchschnitt 0.9 Sekunden Rückstand.

Ricciardo mit Renault zur Tagesbestzeit

Alle Renault-betriebenen Fahrzeuge konnten eine Rennsimulation fahren und insgesamt eine Distanz von 3800 Kilometern zurücklegen. Die Antriebseinheit konnte näher an die finale Abstimmung für Australien angepasst werden. Außerdem konnte Daniel Ricciardo am Freitag in Barcelona die Tagesbestzeit markieren. Bei Renault arbeitet man nun an der Zuverlässigkeit des Antriebs, daher möchte man bei den zweiten Testfahrten in Barcelona (vom 26. Februar bis 1. März) so viele Kilometer wie möglich absolvieren.

"Wir sind zufrieden mit dem ersten Test in Barcelona, wo wir in der Lage waren alle offenen Kästchen für Red Bull und Toro Rosso abzuhacken", meint Motorenchef Remi Taffin. Alle vier Fahrer hätten bereits ein komplettes Rennwochenende - Trainings, Qualifying, Rennen und weitere Abläufe - simuliert, so der Franzose. "Also sind wir vom technischen Standpunkt aus gesehen bereit für Melbourne. Alles wurde überprüft, aber wir produzieren noch nicht das Leistungsniveau, das wir gerne hätten. Darauf werden wir uns bei den letzten Testfahrten diese Woche konzentrieren."


Testfahrten in Barcelona - Sonntag

Ein paar Komponenten und neue Software würden noch fehlen, um die Antriebseinheit vollständig auf Australien vorzubereiten - dies soll in dieser Woche noch getestet werden. Bisher habe man das ERS ans Limit getrieben, sich aber auch auf den Verbrennungs- und Turbomotor konzentriert. Ein paar Bereiche konnten erst auf der Rennstrecke ausprobiert werden, erklärt Taffin: "Wir waren uns darüber im Klaren, dass es am ersten Morgen Probleme mit der Fahrbarkeit geben kann, weil das ein Bereich ist, den wir vorher nicht austesten konnten. Wir haben das 'live' zeitgleich in Barcelona und der Fabrik getestet, was uns geholfen hat an die Grenzen zu gehen."

Abiteboul: Alles ist relativ...

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Cyril Abiteboul bleibt vage mit seinen Prognosen für die kommende Saison Zoom Download

Cyril Abiteboul, neuer Geschäftsführer der Formel-1-Abteilung bei Renault, erklärt, warum er mit dem bisherigen Verlauf der Testfahrten sehr zufrieden ist: "Unser Hauptziel, das mit unseren Partnern angedacht wurde, war es, so viele Kilometer wie möglich abzuspulen, um die Zuverlässigkeit zu verbessern. Ohne ein großes Problem für keines der beiden Teams, ist das ein Bereich, mit dem wir komplett zufrieden sind." Man habe in Jerez neue Maßnahmen beschlossen, die sich als aufschlussreich erwiesen haben, so Abiteboul.

Der Ex-Caterham-Teamchef traut sich noch keine Prognosen über das Kräfteverhältnis der diesjährigen Saison abzugeben. "Was die Resultate angeht, ist es noch zu früh um fundierte Beurteilungen abzugeben, weil alles relativ ist und wir nicht wissen, was die Konkurrenz macht. Von unserer Seite aus, haben wir in den Tests keine Rundenzeiten gejagt." Die "aggressiven und kompromisslosen" Entwicklungsprogramme, bezogen auf Chassis und Antrieb, aber auch neue Teile, die in letzter Minute ankommen, würden es schwierig machen Schlüsse zu ziehen.

"Das Defizit des Antriebs gegenüber Mercedes bis zum ersten Grand Prix um die Hälfte reduzieren."Cyril Abiteboul über das Renault-Ziel
Das Hauptziel ist klar: "Das Defizit des Antriebs gegenüber Mercedes bis zum ersten Grand Prix um die Hälfte reduzieren. Unsere gestärkte Partnerschaft mit Red Bull geht auch in die richtige Richtung, die Gesamtsituation sieht vielversprechend aus."
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