Red Bull will in Barcelona "die Hosen runter lassen"

Warum sich Red Bull in Jerez noch zurückhielt und womit man schon bei den Tests in Barcelona auftrumpfen will

von Rebecca Friese · 12.02.2015 14:17

(Motorsport-Total.com) - Der RB11 von Red Bull sah beim Testauftakt der Formel 1 spektakulärer aus, als er fuhr. Der Camouflage-Look des neuen Boliden konnte zwar von einigen aerodynamischen Details ablenken, nicht jedoch den Leistungsrückstand verbergen, der bei dem abgelöstem Weltmeisterteam vor allem in Sachen Antriebseinheit noch zu herrschen scheint.

Fortschritte versprochen: Was ist aus dem RB11 noch herauszuholen?

Während Ferrari mit dem von Red Bull abgewanderten Sebastian Vettel die Bestzeiten holte und Mercedes sich in Sachen Ausdauer und Zuverlässigkeit auszeichnete, waren die Bullen weder besonders schnell noch besonders lange unterwegs. "Beim ersten Test in Jerez ging es nur darum, das Auto zum Laufen zu bringen", erklärt Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko gegenüber 'f1-insider.com'. "Wir fuhren sehr konservativ, in jeder Beziehung. Auch große Arbeiten am Set-Up haben noch nicht stattgefunden."

Doch schon bei den kommenden Testfahrten, die am 19. Februar in Barcelona beginnen, will man in die Offensive gehen und den RB11 leistungsbezogener ausreizen. Dabei verspricht Marko schon eine verbesserte Antriebseinheit aus dem Renault-Lager, auch wenn der Einfluss von Motorenlegende Mario Illien noch über den Saisonstarthinaus auf sich warten lassen wird.


Fotos: Red Bull, Testfahrten in Jerez


Außerdem soll auch aerodynamische noch eine Schippe draufgelegt werden, worauf man sich zwar voraussichtlich erst beim zweiten Barcelona-Test (26. Februar bis 01. März), auf jeden Fall aber noch vor Melbourne konzentrieren will. "Wir sind guter Dinge, schon jetzt in Barcelona die Hosen ein wenig runterlassen zu können", versichert Marko.

Der Österreicher will des Weiteren die Gerüchte entkräften, die rund um die Entmachtung des technischen Leiters Rob White und dessen Ersatz durch Naoki Takunaga gesponnen wurden: "Ich würde die Umstrukturierung, die meiner Meinung nach auch auf Whites eigenen Wunsch geschehen ist, Entlastung nennen. White kümmert sich jetzt nur noch um die Technik. Das ist und war immer sein Kerngebiet. Das ganze Kaufmännische, mit dem er sich in den letzten Jahren auch noch beschäftigen musste, hat er jetzt abgegeben."