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"Irrsinn": Haas rechnet mit Marussia und Caterham ab
Chancenlos, aussichtslos, irrsinnig - Gene Haas rechnet schonungslos mit den kleinen Formel-1-Teams ab, die in der Formel 1 zuletzt nicht mehr überleben konnten
(Motorsport-Total.com) - Wir schreiben das Jahr 2010. Mit HRT, Virgin und Lotus steigen gleich drei neue Teams in die Königsklasse ein. Das Teilnehmerfeld der Formel 1 wächst auf insgesamt 24 Autos an. Fünf Jahr später: HRT ist längst Geschichte, Virgin und Lotus heißen mittlerweile Marussia und Caterham und werden wohl nicht mehr an der Saison 2015 teilnehmen können. Gene Haas, der 2016 mit einem eigenen Team in die Formel 1 einsteigen will, überrascht diese Entwicklung nicht.
© xpbimages.com
Caterham legte (ebenso wie Marussia) 2014 eine ziemliche Bruchlandung hin Zoom Download
"Marussia hat viel erreicht gemessen daran, was sie hatten. Sie haben ein ganzes Team auf die Beine gestellt und ihr eigenes Auto entworfen. Sie haben die Idee eines Konstrukteurs mit Leben erfüllt, indem sie den kompletten Wagen selbst gebaut haben", erklärt Haas zunächst wohlgesonnen gegenüber 'Autoweek', rechnet anschließend allerdings knallhart mit dem insolventen Rennstall ab.
"Ich sehe mir das aber an und erkenne Irrsinn: Wenn man Arzt werden will, muss man zehn Jahre an einer medizinischen Fakultät verbringen. Man muss es von jemandem lernen", erklärt Haas, in dessen Augen HRT, Marussia und Caterham mit ihren Konzepten nie wirklich eine Chance hatten. Sein Fazit: "Die neuen Teams waren so weit hinten, dass sie gar nicht aufholen konnten."
"Sie konnten gar nicht aufholen"
Harte Worte von einem Mann, der in etwas mehr als zwölf Monaten selbst zwei Autos in die Startaufstellung der Formel 1 bringen möchte. Angst vor einem Scheitern hat Haas allerdings nicht. "Unser Geschäftsmodell basiert auf dem NASCAR-Team, wo wir den Motor und das Chassis von anderen verwenden", erklärt der Amerikaner sein Konzept und ergänzt: "Deshalb haben wir Ferrari als Partner."
Fotostrecke: Top 10: Denkwürdigste Kontroversen 2014
#10: Doppelt hält halb so gut: die Farce um das "Superfinale" Abu Dhabi. Die Formel 1 beschließt, für das abschließende Saisonrennen in der Fahrer- und in der Konstrukteurs-WM doppelte Punkte zu verteilen, schafft die Sache jedoch nach einem Jahr wieder ab. Die Befürworter meinen: Super, das hält die WM bis zuletzt spannend. Die Kritiker meinen: Alles künstlich, krönt unverdiente Weltmeister und ist ohnehin nur ein Bonbon für die Scheichs. Fotostrecke
"Ferrari hat einige Fragen. Sie schließen sich gerne mit jemandem zusammen, der Feedback geben kann. Wenn wir etwas für das Team beitragen, wird es sehr gut funktionieren", ist sich Haas sicher und fügt im Hinblick auf das Abschneiden seines eigenen Teams hinzu: "Gelingt es uns, sehen wir aus wie Genies. Bekommen wir es einigermaßen hin, wäre das ziemlich fantastisch."
Haas von eigenem Modell überzeugt
"Kommt Caterham nicht zurück, wären neun Teams am Start. Wir wären das zehnte und ich glaube nicht, dass Bernie noch einmal Neueinsteiger zulässt", erklärt Haas und ergänzt: "Können wir beweisen, dass wir erfolgreich sein können, wäre unser Modell eines für einen Start in die Formel 1. Mit jemandem wie Caterham oder Marussia, der bei Null beginnt, klappt es nicht."
Fotostrecke: Legendäre Formel-1-Teams a. D.
Nummer 12: Der italienische Pasta-Millionär Franco Ambrosio sowie die ehemaligen Shadow-Techniker Alan Rees, Jackie Oliver, Dave Wass und Tony Southgate (die Initialen ihrer Nachnamen bilden den Teamnamen) gründen 1977 den Rennstall Arrows. Bereits beim dritten Rennen, in Long Beach 1978, sammelt Riccardo Patrese den ersten WM-Punkt. Zwischen 1991 und 1996 heißt das Team, das zwischenzeitlich mit Porsche-Motoren fährt, wegen des Engagements des japanischen Geschäftsmannes Wataru Ohashi Footwork. Fotostrecke
Noch ist Haas voll von seinem Projekt überzeugt. Fakt ist allerdings, dass auch für ihn früher oder später der Zeitpunkt kommen wird, an dem man sein Engagement in der Königsklasse beurteilen wird. Läuft es ganz schlecht, könnte sich der Amerikaner Ende 2020 dann plötzlich auf der anderen Seite der von ihm selbst geäußerten Kritik wiederfinden.