• 20. November 2014 · 18:54 Uhr

Perez schießt gegen Ex-Team: Mitleid mit den McLaren-Fahrern

Sergio Perez weiß, wie sich Jenson Button und Kevin Magnussen fühlen, schließlich wurde er 2014 von McLaren im letzten Moment aus heiterem Himmel hinausgeworfen

(Motorsport-Total.com) - Es ist ein Geduldsspiel mit einem dramatischen Ausgang: Seit Monaten hält McLaren seine Piloten Jenson Button und Kevin Magnussen hin und verhandelt währenddessen mit Fernando Alonso. Mit dem heute bekanntgegeben Ferrari-Abgang des Spaniers ist so gut wie fix: Einer der beiden aktuellen Piloten wird nach Abu Dhabi nicht mehr für das Team aus Woking fahren. Und damit - ohne es zu wissen - möglicherweise auf dem Yas Marina Circuit sein letztes Formel-1-Rennen bestreiten.

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Button oder Magnussen? Einer der beiden dürfte auf der Strecke bleiben Zoom Download

Das liegt daran, dass bei keinem anderen Team mehr ein Cockpit frei ist. "Für die Fahrer muss die Situation sehr schwierig sein", fühlt Sergio Perez mit Button und Magnussen mit. "Man kommt zum letzten Rennen und weiß nicht, ob man nächstes Jahr noch hier sein wird oder nicht. Speziell, weil es nicht mehr von dir abhängt, sondern von der Entscheidung des Teams."

Perez weiß, wovon er spricht: Der Force-India-Pilot erfuhr 2013 auch erst im Vorfeld des Grand Prix der USA in Austin, dass seine Dienste bei McLaren nach nur einem Jahr nicht mehr erwünscht sind, weil man auf Magnussen setzte.

Perez: Von McLaren ausgetrickst

"Das Team hat zwar mit mir gesprochen, aber sie haben mir immer gesagt, dass ich bleiben werde."Sergio Perez
Dieses Jahr fällt die Entscheidung sogar noch später: McLaren hat bereits bekanntgegeben, dass damit nicht vor Dezember zu rechnen sein wird. "Es wird für alle extrem spät sein, egal ob sie Button oder Kevin nehmen", findet Perez. "Einer der beiden wird nächstes Jahr wahrscheinlich nicht hier sein. Das ist schade, denn beide sind großartige Rennfahrer."

Er widerspricht der Annahme, dass die beiden Piloten schon eine Idee haben werden, wohin die Reise 2015 geht. "Ich habe überhaupt nichts davon gewusst", erinnert er sich an das Vorjahr. Das Team habe zwar mit ihm gesprochen, "aber sie haben mir immer gesagt, dass ich bleiben werde. Sie haben mit mir geredet, haben mir aber nicht die richtige Botschaft geliefert."

Punktevergleich: Perez schlug sich besser als Magnussen

Die traurige Nachricht erreichte ihn dann im letzten Moment: "Ich habe es am Tag, bevor sie es mir gesagt haben, erfahren. Und es war schon sehr spät in der Saison, also konnte ich von Glück sprechen, dass ich ein gutes Cockpit gefunden habe und in der Formel 1 bleiben konnte."

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Perez und Button waren 2013 immer wieder in heiße Duelle verwickelt Zoom Download

Interessant ist, dass sich Magnussen rein nach Punkten an der Seite von Button schlechter schlägt als Vorgänger Perez. Der Däne hat vor dem Saisonfinale 55 Punkte auf dem Konto, Button 105. Im Vorjahr ging das Duell zwischen dem Mexikaner und dem Briten 49:73 für den Mann aus Frome aus. Perez kam also immerhin auf zwei Drittel der Punkte von Button, während Magnussen bei etwas mehr als der Hälfte liegt.

Wie schätzt Perez die Leistung seines Nachfolgers ein? "Ehrlich gesagt habe ich das nicht wirklich verfolgt", will er kein klares Urteil abgeben. McLaren ist zwar der direkte Gegner von Force India in der Konstrukteurs-WM, "aber man weiß nie, was intern läuft, welche Schwierigkeiten sie hatten", nennt er den Grund für seine Zurückhaltung.

Vergleich mit Button: Perez irrt

Auch bei ihm würde man die Vorjahres-Saison aus einem internen Blickwinkel anders bewerten: "Ich hatte damals Schwierigkeiten, mich an mein Team anzupassen, also habe ich in der ersten Saisonhälfte viel Boden verloren. Wir hatten ein sehr schwieriges Auto, haben also am Freitag viele Dinge ausprobiert und hatten dann im Grunde am Samstag ein neues Auto. Das hat damals den Unterschied zwischen Jenson und mir ausgemacht."

Dieser Eingewöhnungsprozess habe bis zur Saisonmitte gedauert. "In der zweiten Saisonhälfte habe ich dann mehr Punkte geholt", sagt Perez. Ein genauer Blick auf die damalige WM-Tabelle beweist, dass Perez irrt: Nach der Sommerpause ging das Duell der beiden 32:34 für Button aus. Zählt man das Rennen in Ungarn dazu, das die Saisonmitte darstellt, waren die beiden Piloten in den Rennen absolut ebenbürtig.

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