• 12. November 2014 · 19:21 Uhr

Alkoholwerbung in der Formel 1 vor dem Aus?

Nach dem Zigarettenwerbeverbot droht der Königsklasse womöglich auch ein Alkoholwerbeverbot: Offener Brief an FIA-Präsident Todt prangert Widersprüche an

(Motorsport-Total.com) - Im Großen und Ganzen befindet sich die Formel 1 kurz vor Abschluss der Saison 2014 in finanzieller Schieflage. Betrachtet man einmal nur das Sponsoring, das von Alkoholherstellern betrieben wird, dann war 2014 aber ein herausragendes Jahr.

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Williams ist eines der Teams, deren Budget von einem Alkoholhersteller getragen wird Zoom Download

Martini stieg vor dem Saisonauftakt als neuer Titelsponsor bei Williams ein und fuhr angesichts der Erfolge, die der britische Traditionsrennstall seither eingefahren hat, gut damit. Force India weiß in Smirnoff einen Alkoholhersteller als Sponsor an Bord. Johnnie Walker ist bereits seit längerem Nebensponsor bei McLaren und wurde darüber hinaus vor wenigen Wochen als offizieller Whiskey der Formel 1 vorgestellt.

Doch so lukrativ die Deals für die einzelnen Teams auch sein mögen: Vor dem Hintergrund der hochprozentigen Entwicklungen bläst FIA-Präsident Jean Todt nun ein rauer Wind ins Gesicht. Eurocare, die Gemeinschaft der Alkoholgrundsätze in Europa, fordert Todt dazu auf, das Alkoholsponsoring in der Formel 1 zu verbieten.

Offener Brief an FIA-Präsident Jean Todt

Eurocare argumentiert damit, dass das Werben für alkoholische Getränke in der Königsklasse des Motorsports im krassen Gegensatz zu den von Todt auf den Weg gebrachten Initiativen der FIA hinsichtlich der Sicherheit im Straßenverkehr stehe. In einem offenen Brief wendet sich Eurocare an Todt.

"Vor dem Hintergrund der weiterhin verbreiteten Botschaft in Bezug auf die Gefahren von Alkohol am Steuer, erscheinen die Botschaften, die über Alkoholwerbung in der Formel 1 verbreitet werden, umso unpassender, vor allem, wenn man bedenkt, dass wir von 500 Millionen Zuschauern reden", heißt es in dem von Eurocare-Generalsekretärin Mariann Skar verfassten Brief zu Händen des FIA-Präsidenten.


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Des Weiteren argumentiert Eurocare damit, dass Alkoholwerbung in der Formel 1 im Widerspruch zu gültigen EU-Richtlinien stehe: "Es wird die EU-Direktive verletzt, welche besagt, dass Alkohol nicht in Verbindung mit Fahren stehen sollte." Zudem werde die von der FIA über ihre Verkehrssicherheitskampagne weitverbreitete Botschaft vom verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol ad absurdum geführt. Alles in allem mache man sich angesichts der weitreichenden Alkoholwerbung in der Formel 1"große Sorgen" und fordert Todt daher zum "umgehenden Handeln" auf.

Neues Duell Jean Todt vs. David Ward?

Ein ganz ähnlicher Gegenwind blies der FIA zu Beginn des Jahrtausends ins Gesicht. Damals wurde die zuvor für Teams jahrzehntelang lukrative (und überlebensnotwendige) Zigarettenwerbung aus der Formel 1 verbannt. Ob die Forderung zum Verbot von Alkoholwerbung ähnlichen Erfolg haben wird, muss die Zukunft zeigen.

Neben FIA-Präsident Todt haben nach Informationen von 'The Telegraph' auch Formel-1-Zampano Bernie Ecclestone, Vertreter der Weltgesundheitsorganisation WHO sowie diverse Mitglieder der EU-Kommission besagten Brief erhalten. In Ergänzung zu den genannten Argumenten schlägt Eurocare ein Treffen mit Todt vor, um die Dinge zu diskutieren. Pikant: Für dieses Treffen ist auch David Ward - Gegenkandidat von Todt bei der jüngsten Neuwahl für das Präsidentschaftsamt der FIA - eingeladen.

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