Rosberg: Plötzlich ein Fan von doppelten Punkten

(Motorsport-Total.com) - Mit der erneuten teaminternen Niederlage von Austin ist klar: Nico Rosberg hat die Titelentscheidung nicht mehr in seinen eigenen Händen. Kommt Teamkollege Lewis Hamilton zweimal als Zweiter ins Ziel, nützen dem Deutschen nicht einmal mehr zwei Siege etwas. Doch ohne verrückte Umstände ist es mit einem Silberpfeil aktuell fast unmöglich, nicht dem Rest des Feldes davonzufahren.

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Aufgeben ist nicht: Nico Rosberg hat Lewis Hamilton weiterhin im Visier Zoom Download

Rosberg muss also darauf hoffen, dass etwas Unvorhergesehenes geschieht, will er seinen ersten Titel einfahren. Das ist ihm selbst wohl am besten bewusst: "Es ist klar, ich muss darauf bauen, dass etwas passiert. Es reicht leider nicht, wenn ich zweimal gewinne, aber so ist es nun einmal", erklärt er im Vorfeld des Brasilien-Grand-Prix. "Aber im Sport kann so viel passieren, von daher bin ich immer noch optimistisch."

Doch die aktuelle Form spricht eindeutig für Hamilton. Der Brite konnte die vergangenen fünf Rennen in Folge gewinnen, Rosberg wartet seit seinem Heimspiel in Hockenheim im Juli auf einen Erfolg. Warum? Ganz einfach, meint Rosberg: "Lewis hat einfach seit Hockenheim einen besseren Job gemacht." Doch besonders seit einem Vorfall ist Hamilton "on fire": der teaminternen Kollision von Spa.

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Fotostrecke: Triumphe & Tragödien in Brasilien

Die Geschichte des Formel-1-Grand-Prix von Brasilien reicht bis ins Jahr 1972 zurück. Auf dem acht Kilometer langen Kurs von Interlagos wird am 30. März ein Demorennen abgehalten, weil die FIA den neuen Kandidaten vor der Aufnahme in den Kalender testen möchte. Als erster Gewinner trägt sich Carlos Reutemann in die Siegerlisten ein (mit einem Helmut Marko auf Platz vier!), doch erster offizieller Sieger wird ein Jahr später zur Freude der Fans Emerson Fittipaldi. Seit damals gehört Brasilien ohne Pause zum Formel-1-Kalender. Fotostrecke

"Ich dachte: Jetzt ist Krieg!", wird Hamilton von britischen Medien dazu zitiert. Sein Bombardement bestand aus fünf Siegen in fünf Rennen, doch Rosberg gibt sich entspannt: "Ich denke, dass sich nichts verändert hat. Es war davor ein harter Kampf und es ist immer noch ein harter Kampf", winkt er auf die Worte Hamiltons angesprochen ab. "Ich kenne seine genaue Meinung nicht, aber für mich hat sich seitdem nichts verändert."

Apropos nichts verändern: Auch in Brasilien wird sich nichts an der WM-Situation ändern. Denn egal wer in Sao Paulo gewinnen wird, der Titelkampf wird erst in Abu Dhabi entschieden - den doppelten Punkten sei Dank. Zwar war Rosberg zu Beginn der Saison gegen den Vorschlag, doch mittlerweile hat er es sich anders überlegt, wenn er auf seine WM-Position schaut: "Jetzt ist es eine fantastische Idee", lacht er.

Zumindest für die Fans freut es ihn: "Mit Sicherheit ist es großartig, dass ich im letzten Rennen die Chance habe Weltmeister zu werden. Ich bin glücklich für die Fans, dass es bis zum Ende spannend ist", sagt er und würde auch nichts auf die Stimmen geben, die ihn attackieren, sollte er die WM nur durch die doppelten Punkte gewinnen: "Ich würde nicht antworten. Jeder hat seine eigene Meinung, und im Sport sind es am Ende die Punkte, die zählen. Natürlich kann man danach diskutieren, wer es mehr oder weniger verdient hat. Das wird immer der Fall sein." Natürlich hat Rosberg auch noch die Chance regulär zu gewinnen. Möglich ist alles.