• 10. September 2014 · 16:01 Uhr

Kolles: "Der italienische Weg war Ferraris Fehler"

Colin Kolles hat seine eigene Theorie, wie Ferrari nach den dominanten Schumacher-Jahren vom Kurs abgekommen ist und was nun fehlt

(Motorsport-Total.com) - Der Grand Prix von Italien in Monza war ein weiterer Tiefpunkt für die vielgescholtenen Tifosi. Mit nur zwei WM-Punkten für den neunten Platz von Kimi Räikkönen musste die Scuderia die kurze Heimreise nach Maranello antreten - Fernando Alonso war mit einem technischen Defekt ausgeschieden. Bei keinem Rennen in der bisherigen Saison hatte Ferrari ein so schlechtes Resultat erzielt.

Foto zur News: Kolles: "Der italienische Weg war Ferraris Fehler"

Nach der Erfolgsära unter Jean Todt setzte Ferrari auf italienisches Personal Zoom Download

"Das ist wie, wenn man den Italienern die Spaghetti oder den guten Rotwein wegnehmen würde", fühlt Safety-Car-Fahrer Bernd Mayländer - seit Jahren ein Fixpunkt im Fahrerlager - gegenüber 'ServusTV' mit den Tifosi mit. Auf das Monza-Wochenende folgte nun ein mittleres Erdbeben: Die Ära von Ferrari-Boss Luca di Montezemolo ist nach 23 Jahren beendet.

Ferrari verzichtete freiwillig auf Top-Leute

Im Fahrerlager gibt es nicht wenige, die dies trotz Montezemolos Erfolgen als richtigen Schritt ansehen, denn der 66-Jährige galt als cholerisch und egozentrisch - große Namen wie Ross Brawn machten zuletzt einen Bogen um Ferrari, da sie in der Teamchef-Position bei den Roten mangelnde Autonomie fürchteten.

Colin Kolles, der nun bei Caterham die Fäden zieht, ortete nach der erfolgreichen Schumacher-Ära auch strategische Fehler. Nach dem Auseinanderbrechen der Erfolgstruppe setzte man einige Jahre lang auf den italienischen Weg - der damalige Teamchef Stefano Domenicali sollte um Eckpfeiler wie Aldo Costa und Luca Marmorini eine Erfolgstruppe im Zeichen der Tricolore basteln, was schließlich scheiterte.

"Man hat gesagt: 'Wir sind ein italienisches Team und wir bauen alles auf italienische Strukturen auf'", erinnert sich Kolles gegenüber 'ServusTV' und kritisiert, dass man dadurch auf die Qualität der vergangenen Tage freiwillig verzichtete. "Ich glaube, dass die Strukturen, die sie in der Vergangenheit mit einem Jean Todt, einem Ross Brawn, Rory Byrne, Nigel Stepney und wie sie alle heißen gehabt haben, eine ganz andere Kategorie ist als die jetzige Mannschaft", analysiert er. "Es sind definitiv gute Leute, die dort arbeiten. Die gab es auch vorher, aber die haben eine klare Richtung gehabt."

Fahrer nicht das Problem

Den italienischen Weg hat man in Maranello längst aufgegeben - mit Pat Fry und nun James Allison sind in der Technikabteilung längst wieder Briten am Ruder. Und man wird sehen, ob sich Marco Mattiacci lange an der Spitze des Formel-1-Teams halten kann oder nun doch ein großer Name nach Maranello wechseln wird.

Die Fahrer scheinen jedenfalls nicht das große Problem. "Die Fans haben gezeigt und gesagt, dass sie gute Fahrer haben", fällt Mayländer auf, dass auch die Tifosi hinter Alonso und Räikkönen stehen. "Man muss im Team weiter nach vorne schauen und bessere Arbeit leisten. Man weiß ja, wo es hängt. Es muss einfach etwas Besseres her und etwas Besseres gemacht werden."

Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Formel-1-Fahrer mit mindestens sechs Polepositions in Serie
Formel-1-Fahrer mit mindestens sechs Polepositions in Serie
Foto zur News: Nico Hülkenberg: Meilensteine der Karriere
Nico Hülkenberg: Meilensteine der Karriere

Foto zur News: Alle Formel-1-Autos von Nico Hülkenberg
Alle Formel-1-Autos von Nico Hülkenberg

Foto zur News: Formel-1-Mittelfeld-WM: So spannend wäre es  2024 ohne die fünf Topteams ...
Formel-1-Mittelfeld-WM: So spannend wäre es 2024 ohne die fünf Topteams ...

Foto zur News: Schanghai: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion
Schanghai: Die Fahrernoten von Marc Surer und der Redaktion
Folge Formel1.de
Videos
Foto zur News: Nico Hülkenberg und Audi: "Eine einmalige Chance!"
Nico Hülkenberg und Audi: "Eine einmalige Chance!"
Foto zur News: Newey weg! Zerfällt nun Red Bull?
Newey weg! Zerfällt nun Red Bull?

Foto zur News: Stroll & Seargant fahren F1, Mick nicht: Ist das unfair, Ralf Schumacher?
Stroll & Seargant fahren F1, Mick nicht: Ist das unfair, Ralf Schumacher?

Foto zur News: Charlie Wurz: Der nächste Österreicher in der Formel 1?
Charlie Wurz: Der nächste Österreicher in der Formel 1?
Top-Motorsport-News
Foto zur News: WRC Rallye Kroatien 2024: Reifenpoker - Neuville führt knapp vor Evans
WRC - WRC Rallye Kroatien 2024: Reifenpoker - Neuville führt knapp vor Evans

Foto zur News: Remy Gardner beste Yamaha: Warum das erste WSBK-Podium so spät kam
WSBK - Remy Gardner beste Yamaha: Warum das erste WSBK-Podium so spät kam

Foto zur News: Türkischer Sim-Racer Cem Bölükbasi bekommt Chance in der Formel 2
F2 - Türkischer Sim-Racer Cem Bölükbasi bekommt Chance in der Formel 2

Foto zur News: mcchip-dkr kriegt kein GT3-Auto: "Fühle mich verarscht"
NR24 - mcchip-dkr kriegt kein GT3-Auto: "Fühle mich verarscht"
f1 live erleben: hier gibt's tickets
Miami
Miami
Hier Formel-1-Tickets sichern!

Emilia-Romagna
Imola
Hier Formel-1-Tickets sichern!

Monaco
Monte Carlo
Hier Formel-1-Tickets sichern!
Anzeige Unser Formel-1-Shop bietet Original-Merchandise von Ferrari Racing Teams und Fahrern - Kappen, Shirts, Modellautos und Helme von Charles Leclerc und Carlos Sainz