• 27. August 2014 · 16:37 Uhr

Vettels Motoren-Poker

Der Motor, der Red Bull in Belgien Probleme bereitet hat, ist doch nicht so schwer beschädigt wie erwartet - Die Frage ist: Wann will Sebastian Vettel bestraft werden?

(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel gehört zu den Fahrern, die wohl früher oder später Schwierigkeiten ob ihres Motorenkonsums bekommen werden. Lediglich fünf Antriebseinheiten sind erlaubt in dieser Saison, danach hagelt es Strafen. Nachdem Vettel beim Freien Training von Belgien wegen eines technischen Defekts nicht fahren konnte, dachten viele, dass der Red-Bull-Pilot bereits in Monza sein sechstes Aggregat in Anspruch nehmen muss. Nun ist dem aber nicht so.

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Sebastian Vettel wird früher oder später eine Strafe erhalten Zoom Download

Denn wie sich herausstellte, hat die fünfte Antriebseinheit, die am vergangenen Freitag in Belgien bereits nach 77 Kilometern ausgebaut werden musste, keine ernsthaften Schäden davongetragen. Ein Riss im Auspuff hatte dafür gesorgt, dass Vettel kaum Zeit auf der Stecke bekam. Nun haben Untersuchungen seitens Renaults jedoch ergeben, dass der Sechszylinder vollkommen gesund ist. Grund für die Probleme war lediglich eine defekte Zündkerze, durch die unverbranntes Benzin in den Auspuff gelangte und dort zündete.

Nun stellt sich die Frage, wo Vettels seinen sechsten Motor einsetzen wird. Ursprünglich wollte man in Monza tauschen, weil die Strecke dem RB10 vermutlich am wenigsten liegt. Einen Austausch in Singapur oder Japan will Vettel hingegen vermeiden. Vielleicht hält der Motor aber auch bis Russland, dort wäre ein Austausch womöglich am sinnvollsten. Motorenchef Rob White sieht noch einen Vorteil darin zu warten: "Je später wir den Motor versiegeln müssen, umso mehr Entwicklungen können einfließen. Wenn wir ihn ein Mal angefasst haben, können wir nichts mehr machen."

"Dass es mich einmal erwischt, ist sicher."Sebastian Vettel
Vettel weiß, dass der Tag der Abrechnung irgendwann kommen wird: "Dass es mich einmal erwischt, ist sicher. Wenn es blöd läuft sogar zweimal", erklärt der Champion gegenüber 'auto motor und sport'. Problem: Beim Einsatz des sechsten Aggregats erhält Vettel entweder eine Strafversetzung in der Startaufstellung (zehn Plätze, beim Austausch eines Einzelteils), oder er muss ganz aus der Boxengasse starten.

"Wenn ich aus der Boxengasse starten muss, nehme ich erst gar nicht an der Qualifikation teil", erklärt der 27-Jährige und tut seinen Unmut über das Reglement kund: "Was haben die Fans davon? Wenn Button das gleiche passiert, schauen die Button-Fans in die Röhre. Man muss sich ja nur mal die Liste anschauen. Da gibt es außer mir noch ein paar andere Kandidaten, bei denen es knapp wird. Das könnte in den letzten Rennen zur Farce werden."

Fest steht allerdings, dass Vettel in Monza zum zweiten Mal in dieser Saison ein neues Chassis erhalten wird. Dadurch versucht Red Bull, die Ursache für die durchwachsene Pace des Weltmeisters in Spa wettzumachen. Teamchef Christian Horner war so überrascht vom Rennspeed in Belgien, dass er vermutete, es sei etwas kaputt an Vettels Auto: "Es sind eine Menge Dinge schiefgelaufen für ihn. Wir müssen schauen, ob wirklich etwas kaputt ist an seinem Auto. Was wir gesehen haben, war extrem ungewöhnlich", meint der Brite gegenüber 'Autosport'.

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