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Vandoorne kein Verstappen 2.0: "Anderer Ansatz bei McLaren"
Stoffel Vandoorne kann von einem steilen Aufstieg wie bei Max Verstappen nur träumen, fühlt sich aber dennoch bereit für die Formel 1
(Motorsport-Total.com) - McLaren hat das gleiche Luxusproblem wie Red Bull: Viele gute Nachwuchsfahrer, aber nur wenig freie Plätze in der Formel 1. Aktuell hat man mit Kevin Magnussen einen Juniorpiloten an der Seite von Teamleader Jenson Button eingestellt, doch hinter dem Dänen scharrt auch Stoffel Vandoorne schon mit den Hufen. Der 22-Jährige wurde 2013 in seinem Rookiejahr hinter Magnussen Zweiter in der Renault-World-Serie und liegt derzeit auch in der GP2 als Dritter hervorragend platziert.
Dennoch ist die Zukunft des jungen Belgiers weiter unklar. Mit dem neuen Partner Honda im Rücken möchte McLaren in der kommenden Saison eigentlich einen Starpiloten verpflichten, immer wieder wird der Name Fernando Alonso mit dem Team in Zusammenhang gebracht. Dem Belgier bleibt daher nichts weiter übrig, als abzuwarten. Von einem steilen Aufstieg, wie ihn Max Verstappen bei Red Bull erlebt, kann Vandoorne nur träumen.
Sechs Jahre ist der Belgier bereits älter als der Niederländer, der mit dem Aufstieg aus der Formel-3-EM für viel Wirbel gesorgt hat. Da muss auch Vandoorne staunen: "Mit 17 bin ich noch Go-Kart gefahren. Ich habe meine Karriere ein bisschen später als der Durchschnitt angefangen. Mit 17 habe ich meine ersten richtigen Go-Kart-Rennen gehabt, und mit 18 bin ich dann in den Monoposto gestartet."
Fotostrecke: Red-Bull-Junioren in der Formel 1
Christian Klien (2004-2010): Mit Unterstützung von Red Bull debütiert der Österreicher 2004 bei Jaguar in der Formel 1. Nach der Übernahme des Rennstalls durch den Engergy-Drink-Hersteller fährt Klien auch 2005 und 2006 bei den meisten Grands Prix für das nun Red-Bull-Racing genannte Team an der Seite von David Coulthard. Ende 2006 scheidet Klien nach Streitigkeiten über einen Wechsel in die ChampCar-Serie aus dem Red-Bull-Kader aus. Später ist der Österreicher Testfahrer für Honda und BMW-Sauber und fährt 2010 drei Rennen für HRT. Fotostrecke
Seitdem geht die Karriere des McLaren-Juniors langsam bergauf. Vergleichen möchte er sich mit dem neuen Toro-Rosso-Piloten nicht: "Bei McLaren haben wir einen anderen Ansatz", erklärt er und hält diesen Weg für richtig: "Ich denke, ich bekomme eine sehr gute Vorbereitung auf die Formel 1. Ich fühle mich bereit." Mit der Formel Renault 3.5 und der GP2-Serie hat Vandoorne in den vergangenen beiden Jahren die höchsten Nachwuchsklassen durchlaufen. Zudem durfte er für McLaren im Simulator sitzen und auch das Auto auf der Strecke testen.
Der nächste Sprung wäre logischerweise ein Einsatz bei einem Freitagstraining. Im Grunde hätte es für ihn dafür keinen besseren Ort geben können als sein Heimspiel in Spa, doch Vandoorne winkt ab: "Ich konzentriere mich auf die GP2 und versuche, so viele Rennen wie möglich zu gewinnen. Das wird mir die besten Karten bescheren, irgendwann ein Renncockpit zu erhalten." Sportlich hält Vandoorne auf jeden Fall bereits gute Karten in der Hand.
In den vergangenen sechs Rennen fuhr der ART-Pilot viermal auf das Podest, zuletzt gewann er in Ungarn nach dem Saisonauftakt sein zweites Saisonrennen. "Wir sind also in einem guten Fluss. Ich denke, das können wir auch für den Rest der Saison beibehalten", zeigt er sich optimistisch. Doch natürlich weiß auch ein Vandoorne, dass sportlicher Erfolg in der heutigen Formel 1 nicht alles ist. Die vergangenen Meister Davide Valsecchi und Fabio Leimer haben den Sprung in die Formel 1 verpasst, doch mehr als seine Leistung auf der Strecke zeigen, kann er auch nicht. Den Rest erledigt sein Management.
"Mein Management beschäftigt sich mit den Optionen für das kommende Jahr. Im Moment gibt es nichts Konkretes zu vermelden, von daher weiß ich nicht mehr", gibt er für seine Zukunft zu Protokoll. Die gleiche Antwort gibt es auf die Frage nach einem Freitagseinsatz an GP2-freien Wochenenden oder dem Young-Driver-Test in Abu Dhabi zu hören. Vandoorne konzentriert sich nur auf seine Aufgabe vor Ort - und die heißt Gewinnen. "Im vergangenen Jahr war ich hier sehr gut und habe das Rennen gewonnen. Hoffentlich können wir das gleiche auch in diesem Jahr wieder schaffen."