• 24. Juni 2014 · 17:16 Uhr

Gerücht: Verkauft Renault die Motorenfabrik?

Medienberichten zu Folge erwägt Renault wegen der Misserfolge in der Formel 1 den Verkauf der Motorenabteilung - Neues Benzin nur ein kleiner Fortschritt

(Motorsport-Total.com) - Renault kommt in der Formel-1-Saison 2014 nicht aus den Negativschlagzeilen heraus. Die Franzosen kommen mit ihrem im Vergleich zur Konkurrenz von Mercedes leistungsschwachen und wenig standfesten Formel-1-Antrieb nicht in Schwung. Trauriger Höhepunkt war am vergangenen Wochenende der Große Preis von Österreich in Spielberg. Ausgerechnet beim Heimrennen von Red Bull brachte der streikende Renault-Antrieb Weltmeister Sebastian Vettel (wieder einmal) um alle Chancen.

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Gerüchten zufolge erwägt Renault einen Verkauf der Motorenfabrik Zoom Download

Die Renault-Kunden verlieren zunehmend die Geduld mit der Truppe aus Viry-Chatillion, aus Richtung Red Bull muss sich Renault mittlerweile sogar verspotten lassen. Doch auch bei Lotus herrscht große Unzufriedenheit über den Renault-Antrieb. Die öffentliche Kritik könnte nun eventuell dazu führen, dass die Renault-Bosse das Interesse am kostspieligen und aktuell wenig ertragreichen Formel-1-Engagement verlieren.

Laut einem Bericht von 'auto, motor und sport' kursierten im Fahrerlager von Spielberg Gerüchte, nach denen Renault einen Verkauf der Formel-1-Motorenabteilung in Erwägung zieht. Denn ein Folge der andauernden Pannenserie ist offenbar auch, dass Kunden vereinbarte Leasingzahlungen zurückhalten. So wird die Formel 1 für Renault zum Zuschussgeschäft.

Neuer Kraftstoff brachte "fünf bis zehn PS"

Sollte an diesem Gerücht - mehr ist es derzeit noch nicht - etwas dran sein, könnte das auch die Diskussion über einen eigenen Red-Bull-Motor wieder neu anfachen. Zwar hatte Red-Bull-Besitzer Dietrich Mateschitz erst gestern den Bau eines eigenen Formel-1-Antriebs ausgeschlossen. Sollte allerdings die Möglichkeit bestehen, eine bestehende Fabrik samt Infrastruktur, Know how und Personal zu übernehmen, könnte dieser Gedanke möglicherweise doch wieder interessant werden.

Allerdings müssen Renault und Red Bull zunächst kurzfristig versuchen, die Probleme in den Griff zu bekommen. Dazu sollte beim Rennen in Spielberg auch ein neuer Kraftstoff beitragen. Groß war der Fortschritt durch den neuen Total-Kraftstoff allerdings nicht. "Da spricht man von fünf bis zehn PS, die man mit dem Benzin herausholen kann", erklärt Red-Bull-Teamchef Christian Horner bei 'ServusTV'.

"Die Spritentwicklung ist wahnsinnig wichtig."Niki Lauda
Auch in diesem Bereich hat Mercedes derzeit einen klaren Vorteil vor der Konkurrenz. "Die Spritentwicklung ist wahnsinnig wichtig", betont Niki Lauda ebenfalls bei 'ServusTV'. "Wir sind limitiert mit der Spritmenge, der Motor muss halten, und da muss ich natürlich das optimale Gemisch zusammenfinden. Das wurde bei Mercedes rechtzeitig gemacht, wir ändern da gar nichts dran, weil wir es gottseidank fertig haben", so der Aufsichtsratsboss des Formel-1-Teams. "Bei Renault gibt es anscheinend noch Spielraum."

Die schwierige Suche nach dem richtigen "Sprit"

Und diesen will Kraftstoff-Lieferant Total schnellstmöglich ausfüllen. "Wir arbeiten an den letzten fünf Prozent, die man an Leistung herausholen kann, und die sind dann eine Kombination aus Motorensetup und der richtigen Benzinformel", sagt Guillaume Biondi, Technischer Koordinator von Total.

"Wir testen verschiedene Zusammensetzungen, und versuchen, von jeder die besten Teile herauszufiltern. Dann müssen wir sie mischen, homologisieren, kalibrieren und die Durchflussmenge abstimmen, um es dann auf der Strecke zu testen", so Biondi. "Das ist ein langer Prozess, aber es ist eine sehr spannende Aufgabe, weil es den Unterschied zu anderen Teams ausmachen kann.

Doch nicht nur beim Benzin muss Red Bull laut Horner zulegen. Auch die Abstimmung des Motors müsse verbessert werden. "Natürlich muss man den Zündzeitpunkt anpassen, den Motor vielleicht auch magerer fahren, da kann man auch mit der Benzinmenge spielen. Das ist ein ganz entscheidender Bereich, aber wie bei all diesen Geschichten gibt es keinen einzelnen Weg, sondern das muss alles mit dem Motor, dem Turbo, der Verbrennung harmonisch sein."

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