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Coulthard: Hamilton nutzt Vorteil gegenüber Rosberg nicht
Ex-Formel-1-Pilot David Coulthard lobt Nico Rosbergs Konstanz in der bisherigen Saison, allerdings ist Lewis Hamilton für ihn der schnellere Mercedes-Pilot
(Motorsport-Total.com) - Der Verlauf der Weltmeisterschaft wird für Lewis Hamilton langsam aber sicher zur echten Geduldsprobe. Nach seinem Ausfall im Auftaktrennen der diesjährigen Formel-1-Saison in Melbourne startete der Brite sofort mit einem Rückstand von 25 Punkten auf Nico Rosberg in die Saison. Anschließend benötigte Hamilton vier Siege in Serie, um die Führung in der WM zu übernehmen.
© Red Bull
David Coulthard glaubt, dass der Titel für Lewis Hamilton in weite Ferne gerückt ist Zoom Download
Im Endeffekt war aber all die harte Arbeit für die Katz, denn mittlerweile liegt Rosberg wieder 29 Punkte vor seinem Teamkollegen. Ex-Formel-1-Pilot David Coulthard ist der Meinung, dass das jedoch nicht nur auf Hamiltons Ausfall in Kanada zurückzuführen ist. Der 43-Jährige bemängelt die fehlende Konstanz seines Landsmannes.
"Momentan hat Lewis Hamilton einen kleinen Geschwindigkeits-Vorteil gegenüber seinem Mercedes-Teamkollegen Nico Rosberg, aber er zieht daraus nicht häufig genug einen Vorteil", schreibt Coulthard in seiner 'BBC'-Kolumne und ergänzt: "Rosberg liefert solide Resultate ab, sein Punktekonto wird immer größer und jetzt erntet er verdientermaßen die Früchte seiner Arbeit."
"Hamilton hatte Pech. Er ist zweimal ausgefallen, Rosberg noch gar nicht."
"Hamilton hatte Pech. Er ist zweimal ausgefallen, Rosberg noch gar nicht. Dadurch hat er mehr Punkte verloren als er jetzt zurückliegt. Aber er hat es ein paar Mal im Qualifying auch selbst verspielt, so auch an diesem Wochenende in Österreich." Da setzte Hamilton in Q3 gleich beide schnelle Runden in den Sand und startete nur von Rang neun. Ein Nachteil gegenüber Rosberg, den er im Rennen nicht mehr aufholen konnte.Hamilton eigentlich der schnellere Pilot
"Hamilton hatte etwas mehr Pace als Rosberg, das war am gesamten Wochenende so. Besonders im ersten Sektor", erklärt Coulthard und fügt hinzu: "Durch das Streckenlayout hatte das DRS keine große Auswirkung. Er benötigte also einen Fehler von Rosberg, um ihn zu überholen. Wir haben auch ein paar gesehen, zum Beispiel einen in der ersten Kurve und einen früh in der letzten Runde. Rosberg war also nicht komplett in seiner Komfortzone, aber Respekt an ihn, dass er es zusammengehalten hat."
Rosberg wurde in diesem Jahr bisher in jedem Rennen mindestens Zweiter. Genau diese Konstanz hat ihm seinen Vorsprung von 29 Zählern verschafft. Geht man davon aus, dass der Deutsche diese Serie beibehält, dann bräuchte Hamilton nun mindestens fünf Rennen, um wieder die WM-Führung zu übernehmen - Und diese Rechnung geht auch nur dann auf, wenn Hamilton all diese Rennen gewinnt.
Fotostrecke: F1 Backstage: Spielberg
Wer behauptete, die Location Nummer eins für Motorsport-Camping am vergangenen Wochenende sei der Nürburgring gewesen, wo das 24-Stunden-Rennen stieg, der lag falsch: Rund um den Red-Bull-Ring wurden die Heringe in Massen in die Wiese gehauen. Die beschauliche Alm-Idylle wich von Donnerstag bis Sonntag bis in die frühen Morgenstunden einer tosenden Partyzone. Dietrich Mateschitz hatte dieses Szenario opponierenden Anwohnern mit großzügigen Subventionen für Renovierungsarbeiten ihrer Hausfassaden schmackhaft gemacht. Fotostrecke
Coulthard weiß daher: "Für Hamilton ist es schwierig, seine Strategie jetzt zu ändern. Er muss Rennen gewinnen. Aber wenn Rosberg nicht ausscheidet, dann wird es ein langer Weg werden." Heißt mit anderen Worten: Der Brite muss weiterhin volles Risiko gehen, während Rosberg seinen Vorsprung clever verwalten kann.
"Vielleicht hat er (Rosberg; Anm. d. Red.) sich dazu entschieden, im Qualifying kein großes Risiko einzugehen", stellt Coulthard fest. Fakt ist: Rosberg unterlief sein einzig wirklich großer Fehler in der bisherigen Saison im Qualifying in Monaco. Das war das einzige Wochenende, vor dem Rosberg die WM nicht anführte. Mittlerweile hat er es aber wieder selbst in der Hand und kann auf solche Alles-oder-nichts-Aktionen verzichten. Der Druck liegt komplett bei seinem Teamkollegen.
