• 21. Juni 2014 · 09:47 Uhr

Todt optimistisch: "Formel 1 stabiler als zuvor"

FIA-Präsident Jean Todt über das erfolglose Bemühen um einen echten Sparkurs und den drohenden Rückzug von Teams und Herstellern

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 hat aktuell viele Baustellen: der Sound soll besser werden, die Show spektakulärer und die gesamte Szene kostengünstiger. Im Bemühen um Fortschritte in diesen drei Bereichen ist man bislang kaum vorangekommen. Die "Mercedes-Tröte" wirkte wie ein 20-Watt-Verstärker, trotz neuer Titanplatten um Unterboden sprang der Funke nicht wirklich über und beim Thema Kostenreduzierung gab es außer reichlich Diskussionen nur Placebos - wie eine schrittweise Reduzierung von Tests und Windkanalzeiten.

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Macht sich nur wenig Sorgen über die Situation in der Formel 1: Jean Todt Zoom Download

"Ich gebe zu, diese Gespräche verlaufen zäher als erwartet", sagt FIA-Präsident Jean Todt im Gespräch mit den 'Salzburger Nachrichten'. Der Franzose hält "einige Rennställe für resistent" gegenüber Änderungen. "Du wirst in dieser Hinsicht nie die völlige Übereinstimmung finden, daher geht es jetzt um einen möglichst breiten Konsens zu einem vernünftigen Kompromiss." Ursprünglich hatte die FIA auf eine strikte Kostendeckelung gepocht, aber davon ist bei den bisher gefundenen Kompromissen nichts mehr zu hören.

"Mir geht es um eine konstruktive Lösung, mit der alle leben können", meint der FIA-Präsident. Was dem Franzosen aber klar sein dürfte: Der Motorsport-Weltverband wird seine Ziele nicht erreichen, wenn man den Formel-1-Teams die Kompromissfindung quasi allein überlässt. Hinzu kommt, dass die FIA sich von vielen Seiten vorwerfen lassen muss, dass sie mit der Einführung der neuen Antriebe eine drastische Erhöhung der Kosten verursacht habe.

Druck der Werke: V6-Turbos mussten kommen

"Man könnte sagen: Halt, mit den neuen Motoren geht ihr den falschen, weil teuren Weg", sagt Todt. "Aber wir verlangten von den Motorenherstellern: Macht die Triebwerke effizienter, bringt aber gleiche Leistung. Jetzt gibt es pro Fahrer und Auto nur noch fünf Antriebseinheiten pro Jahr statt bisher acht. Wir mussten diesen Weg gehen, denn andernfalls wäre Renault ausgestiegen, vielleicht auch sogar Mercedes, und Honda wäre nicht zurückgekommen."

Der Weg zur "grüneren Königsklasse" sei zwingend notwendig, meint der Franzose. Nur dies habe die Werke in der Szene halten können - auch wenn dafür im Gegenzug kleine Privatteams ums Überleben kämpfen müssen. "Es kann passieren, dass es einige nicht schaffen", so Todt. "Wir hatten die Situation doch oft. Ich bin überzeugt: Derzeit ist die Formel 1 stabiler als in vergangenen Jahren. Und es wollen ja neue Teams in die Formel 1."

Auf weitere Rennställe in der Königsklasse müssen die Fans allerdings noch warten. Der Amerikaner Gene Haas hat eine Lizenz für einen Startplatz ab dem kommenden Jahr, wird aber wohl erst ein Jahr später tatsächlich antreten. "Das neue US-Team wird 2016 kommen", zeigt sich Todt optimistisch für den Fall, dass es Teams wie beispielsweise Caterham nicht länger in der Formel 1 hält. "Forza Rossa von Colin Kolles könnte, wenn es die Auflagen erfüllt, hat aber derzeit noch keine Lizenz."

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