Berger: Williams-Abstieg begann mit Newey-Weggang

Gerhard Berger ist überzeugt davon, dass der Abstieg des Williams-Teams mit dem Weggang von Stardesigner Adrian Newey zu McLaren besiegelt war

von Christian Nimmervoll · 21.06.2014 13:40

(Motorsport-Total.com) - Im Jahr 1997 wurde Williams zum bisher letzten Mal Weltmeister - und es ist wohl kein Zufall, dass 1997 auch das Jahr war, in dem Adrian Newey von Williams zu McLaren gewechselt ist. Aus Sicht von Gerhard Berger hätte das britische Team den Stardesigner nie ziehen lassen dürfen, denn Newey ist seiner Meinung nach ein Wunderknabe, der Teams nahezu im Alleingang nach vorne bringen kann.

Stardesigner Adrian Newey im Gespräch mit Ex-Formel-1-Fahrer Gerhard Berger

Für den Österreicher ist der schrittweise Abstieg von Williams in den vergangenen 15 Jahren daher "ganz einfach" zu erklären: "Williams hat es verpasst, aggressiv auf junge, innovative Techniker zu setzen - besonders, nachdem sie Adrian Newey verloren haben", erklärt er gegenüber 'Auto Bild motorsport'. Und das zieht sich wie ein roter Faden durch: Als Newey von McLaren zu Red Bull wechselte, verschoben sich auch zwischen diesen beiden Teams die Kräfte.

"Newey war bei allen Teams, bei denen er gearbeitet hat, zu 70 Prozent der Schlüssel zum Erfolg. Das war bei Williams so, später bei McLaren und heute bei Red Bull", ist Berger überzeugt. "Newey ist ein Genie. Wenn ein Team wie Red Bull ihm seine Freiheiten lässt, kommen vier WM-Titel in Folge heraus."

Immerhin: Von den schlechtesten Jahren der Teamgeschichte scheint sich Williams langsam zu erholen. Momentan liegt der Rennstall mit 58 Punkten aus sieben Rennen an solider sechster Stelle der Konstrukteurs-WM.