• 12. Juni 2014 · 14:57 Uhr

Williams-Gründer Head rügt Smedley: "Ein bisschen daneben"

Williams-Gründer Patrick Head findet die Smedley-Vorwürfe in Richtung Force India unangebracht, kann die Reaktion des Chefingenieurs aber verstehen

(Motorsport-Total.com) - Es war das große Streitthema beim Großen Preis von Kanada: der Unfall zwischen Sergio Perez und Felipe Massa in der letzten Rennrunde. Beiden Fahrern wurden wichtige Punkte dadurch entrissen, doch der große Gesprächsstoff kam erst im Anschluss an das Rennen. Erst ließ Williams-Pilot Massa verlauten, dass er die fünf Strafplätze für Perez untertrieben hält, dann schwang Chefingenieur Rob Smedley die große Verbalkeule in Richtung Force India.

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Patrick Head verließ das Williams-Team am Ende der Saison 2011 Zoom Download

Man hätte Perez mit seinem Problem schon vorher aufgeben lassen müssen, forderte der Brite, was Force India zu einem Konter mit Aussagen, das Auto sei "perfekt fahrbar" gewesen, veranlasste. In das Hin und Her zwischen den beiden Privatteams mischt sich nun auch der Co-Gründer von Williams ein: Patrick Head. Doch der kauzige Brite schlägt sich nicht auf die Seite seines ehemaligen Teams, sondern glaubt, dass die Kritik Smedleys an Force India unberechtigt war.

"Ich denke, das war ein bisschen daneben", urteilt Head bei 'Sky Sports F1', zeigt aber Verständnis für das Verhalten des Williams-Mannes. "Es hat mir gezeigt, dass er nach dem Rennen extrem enttäuscht war, was er aber auch sein sollte." Seiner Meinung nach sei es vollkommen normal, dass man als Leiter enttäuscht sei, wenn man nur mit einem Auto auf Platz sieben ins Ziel kommt, nachdem man von Rang vier und fünf gestartet war.

Dabei hätte Felipe Massa das Rennen nach eigener Aussage durchaus gewinnen können, hätte es kein Problem beim Boxenstopp gegeben. Die Chance war in Kanada so groß wie lange nicht, doch Head hofft, dass Williams noch mehr Gelegenheiten über den Weg laufen werden, nachdem das Team in diesem Jahr mehrfach unter den Erwartungen blieb. "Williams hat wirklich nicht das erreicht, zu was das Auto in diesem Jahr in der Lage ist, und das wissen sie", so Head. "Hier war ein weiterer Event, wo es passiert ist."

Ohne den Unfall mit Sergio Perez hätte vermutlich ein vierter Platz für Felipe Massa herausspringen können, doch in der letzten Runde kam es zur folgenschweren Kollision. Zwar wurde dabei glücklicherweise niemand verletzt, doch das Ego der Piloten hat einige Kratzer abbekommen. Beide beteiligten Teams versuchten im Anschluss mittels Grafiken zu überzeugen, wieso der jeweilige Gegner Schuld habe, Perez startete auf seiner eigenen Website sogar eine Umfrage - bekam dort aber nicht Recht. Die Stewards entschieden schließlich, dass Perez der Schuldige war, und brummten ihm eine Strafe auf.

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Felipe Massas Rennen endete wieder einmal mit einer Enttäuschung Zoom Download

Für Williams-Entwicklungsfahrerin Susie Wolff geht diese Entscheidung in Ordnung, denn auch sie sieht in dem Mexikaner den Schuldigen: "Es ist nur ein schmaler Grat zwischen Held und Versager. Das konnten wir bei Perez beobachten, als er beim Bremsen nicht gerade blieb", schreibt sie bei 'Focus'.

"Dadurch fuhr ihm Massa hinten rein und es endete in einem großen Crash. Auf den ersten Blick sah es aus wie Felipes Fehler, durch die Analyse der Werte haben wir aber gelernt, dass Felipe in dieser Runde tatsächlich sogar fünf Meter früher gebremst hat. Er wollte Perez nicht an dieser Ecke überholen, er wusste, dass es genug Möglichkeiten gab, die nicht so riskant waren."

"Wenn man sich die Wiederholung anschaut, sieht man, dass Perez beim Bremsen nach links zieht, zudem hatte er Probleme durch überhitzte Bremsscheiben", so das Urteil der Schottin. Einen Vorwurf möchte sie Perez aber nicht machen, denn immerhin kämpfte dieser noch um das Podest und lag bis eine Kurve zuvor noch auf Rang drei - und Wolff weiß, welche Bedeutung ein solcher Podestplatz gehabt hätte: "Ein Podium für Williams hätte uns so viel bedeutet und uns wertvolle Punkte eingebracht." Und damit auch Geld. Doch am Ende hieß es eben: Crash statt Cash.

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