Folge sechs der Mercedes-Soap: Feierlaune und Psychotricks
Im glamourösen Monaco kann sich auch Mercedes die eine oder andere Party nicht verkneifen - Dabei kann ein Fahrer wohl ausgelassener feiern als der andere
(Motorsport-Total.com) - Heiße Zweikämpfe auf dem Asphalt, verbitterte Duelle um jede Position und spannende Rad-an-Rad-Aktionen: Das ist es, was die Motorsportfans auch vom sechsten Rennen der Formel-1-Saison 2014 erwarten. Doch beim Grand Prix von Monaco lohnt sich stets auch ein Blick auf die Geschehnisse abseits der Strecke. Auch das brisante Teamduell bei Mercedes hat hinter den Kulissen des Events in Monte Carlo Unterhaltungswert.
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Es sind aufregende Tage für Nico Rosberg im Duell gegen Nachbar Lewis Hamilton Zoom Download
Sie nennen es Nico Rosbergs Wohnzimmer, weil der in Wiesbaden geborene Sohn des Weltmeisters Keke Rosberg in Monaco aufwuchs und zur Schule ging, die Straßenschluchten von Monte Carlo also besser kennen mag, als seine Kollegen. Dementsprechend selbstbewusst trat er das Rennwochenende an, obwohl er es ist, der im Duell gegen Teamkollege Lewis Hamilton, der mit vier Siegen in Folge gerade einen Lauf hat, unter Druck steht.
Der Brite spielt indes anscheinend die Lässigkeitskarte aus. Zum ersten Freien Training kam er jedenfalls schon zu spät. Der simple Grund dafür: Verschlafen. Am Abend zuvor hatte es ein gemeinsames Mercedes-Abendessen auf der Jacht von Gerhard Berger geben, zu dem Niki Lauda eingeladen hatte. Ging diese Teambuilding-Veranstaltung für Hamilton etwa länger als für Rosberg?
Alle Augen sind auf das Duell gerichtet
"Die Stimmung ist super", berichtet Insiderin und Williams-Testpilotin Susie Wolff bei 'Sky'. Die Ehefrau von Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff war bei dem Abendessen zugegen und weiß, wie selbstbewusst sich das Team geben kann: "Sie habend das schnellste Auto, sie haben alles gewonnen. Beide Fahrer sind sehr motiviert für dieses Wochenende. Sie möchten beide gewinnen und sind dicht aneinander. Ich denke wir werden an diesem Wochenende einen großen Kampf sehen."
Selbst die Konkurrenz zollt den WM-Führenden Respekt und findet Gefallen an dem Zweikampf. "Ich finde, dass Mercedes im Moment einen tollen Job macht", so Red-Bull-Teamchef Christian Horner. "Die haben die Rivalität in ihrem eigenen Team, und es ist die Aufgabe für den Rest von uns, auf sie aufzuholen und sie unter Druck zu setzten. Ich denke, Rivalität tut dem Sport gut. Manchmal leben wir in einer zu politischen Welt, und Konkurrenz belebt das Geschäft, ob nun zwischen den Teams oder zwischen zwei Fahrern."
Viele fragen sich jedoch, wie lange es eine gesunde Rivalität bleiben kann. Der viermalige Weltmeister und Teamduell-erfahrene Alain Prost mag sich da lieber nicht einmischen: "Ich werde oft gefragt, wie ich mich verhalten würde und welche Ratschläge ich ihnen geben kann. Aber es ist Mercedes, und ich kann nur von meiner Zeit und McLaren berichten. Das ist ein kleiner Unterschied. Sie liegen nah beieinander, aber es ist auch noch eine lange Saison."
Die Feier geht weiter
Fotostrecke: GP Monaco, Highlights 2013
Fernando Alonso reist 2013 mit dem Sieg bei seinem Heimrennen in Barcelona im Gepäck nach Monaco. Favorit ist allerdings Sebastian Vettel, der die WM zu diesem Zeitpunkt mit vier Punkten vor Kimi Räikkönen anführt. Außerdem hat in den drei Jahren zuvor immer ein Red-Bull-Pilot das Rennen im Fürstentum gewonnen. Fotostrecke
Ob sich das Teamduell am Sonntag zuspitzen wird oder nicht - bei Mercedes genießt man solange noch die wohlverdiente Feierstimmung. Nach den ersten Trainingseinheiten am Donnerstag kündigte Rosberg an: "Jetzt freue ich mich auf den Samstag, aber vorher steht heute Abend noch unser Team-Barbecue auf dem Programm!"