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Smedley: Dürfen uns nicht nur auf einen Bereich konzentrieren
Rob Smedley sieht Williams in Sachen Performance noch nicht als Topteam und fordert dazu auf, in jedem Bereich des Autos nach weiteren Zehnteln zu suchen
(Motorsport-Total.com) - Rob Smedley, Leiter der Fahrzeug-Performance bei Williams, fordert sein Team dazu auf, sich bei der Weiterentwicklung des FW36 nicht nur auf den Heckflügel zu konzentrieren, mit dem Felipe Massa und Valtteri Bottas offensichtlich am meisten zu kämpfen können, sondern das Gesamtpaket im Auge zu behalten. Man dürfe nicht denken, dass man sofort an der Spitze fahren würde, wenn man dieses Problem gelöst habe.
"Man kann sich nicht nur auf einen Bereich des Autos konzentrieren. Das wäre fatal, nur weil wir vielleicht größere Probleme mit der Stabilität am Heckflügel haben", erklärt Smedley und ergänzt: "Es wäre nicht klug, sich nur darauf zu konzentrieren, und zu denken, das wäre der Schlüssel zur Aufholjagd. Wir müssen vorsichtig sein und die Dinge strukturiert angehen."
"Es darf nicht ablaufen wie bei Fünfjährigen, die Fußball spielen, wir dürfen nicht alle dem einen Teil hinterherjagen. Wir müssen ruhig an die Sache herangehen. Wir müssen uns das gesamte Bild anschauen. Und dann müssen wir herausfinden, was am Wichtigsten ist und was das Autos am schnellsten schneller machen kann."
Weniger Abtrieb
Davon abgesehen glaubt der 40-Jährige nicht, dass nur Williams mit diesem Problem zu kämpfen hat. "Die Heckflügel sind in diesem Jahr alle sehr unterschiedlich. Es gibt eindeutig eine gewisse Art von aerodynamischer Instabilität, bei allen. Wir haben ein tragendes Teil am Heckflügel abgenommen im unteren Bereich. Damit ging die Stabilität der aerodynamischen Struktur verloren. Da stehen wir nicht allein da."
Seit dieser Saison ist der sogenannte "Beamwing", das bis zum vergangenen Jahr unterste Element des Heckflügels, verboten. Die Folge: Weniger Abtrieb für die Autos. Smedley berichtet: "Wir versuchen händeringend, mehr Abtrieb zu finden. Das haben wir auch hier (in Spanien; Anm. d. Red.) versucht. Wir hatten ein neues Kühlsystem und bekamen viel mehr Abtrieb. Das kam also nicht vom Heckflügel, sondern von einem anderen Bereich des Autos."
Smedley erklärt weiter: "Die Performance wird durch zwei Hauptfaktoren bestimmt: Aerodynamik und Reifen. Wir haben uns diese Bereiche ganz genau angeschaut und überlegt, welche Anpassungen es braucht. Das funktioniert bislang gut. Alles andere sind halt diese Kleinigkeiten an verschiedenen Stellen. Man darf niemals und nirgends nachlassen. Wir müssen bei Williams dafür sorgen, dass sich wirklich jeder auf kleinste Details konzentriert. Und wenn an irgendeiner Stelle nur fünf Millisekunden drinstecken, dann will ich die haben!"
Williams noch kein Topteam
In der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft liegt Williams aktuell mit 46 Punkten an Position fünf. Beim Europaauftakt in Barcelona bescherte Bottas seinem Team mit Rang fünf das beste Ergebnis seit dem Saisonauftakt in Melbourne, wo er das Rennen ebenfalls an dieser Position beendet hatte. Im Hinblick auf das aktuelle DRS erklärt Smedley: "Zuerst einmal denke ich, dass es für jeden dasselbe ist. Du musst dich für ein Konzept entscheiden, an dem du dann nicht mehr viel ändern kannst."
Smedley selbst wechselte in diesem Jahr von Ferrari zu Williams und hat nun also gewisse Vergleichswerte. So auch im Bereich Treib- und und Schmierstoff: "Das Team, von dem ich komme (Ferrari), hatte einen gewissen Partner (Shell) in diesem Bereich, daher weiß ich, dass Treibstoff und Schmierstoff sehr wichtige Faktoren sind. Wir arbeiten daran, vor allem im Schmierstoff-Bereich. Natürlich kann man auch darüber Leistung gewinnen, vor allem bei dieser neuen Art der Motoren. Es ist ein ganz anderer Vorgang. In Sachen Effizienz und Leistung kann da also noch einiges rausgeholt werden."