Smedley vergleicht Williams und Ferrari: Keine Politik mehr

Rob Smedley wagt den Vergleich zwischen Williams und Ferrari: Zwar seien die Strukturen in Grove noch nicht optimal, jedoch kann man Dinge über Nacht umsetzen

(Motorsport-Total.com) - Rob Smedley hat in der Formel 1 schon eine Menge gesehen. Viele Jahre war als Renningenieur von Felipe Massa bei Ferrari, bevor er im Winter gemeinsam mit dem Brasilianer zu Williams wechselte. Zwar hat sich in Grove einiges im Alltag des Briten verändert, eine völlig andere Welt als Maranello findet er allerdings nicht vor. "So unterschiedlich ist es gar nicht. Abgesehen von der Bezeichnung der Position hat sich an der Arbeit an der Strecke eigentlich nicht viel geändert", so Smedley.

Rob Smedley trägt nach acht Jahren bei Ferrari mittlerweile weiße Arbeitskleidung

"Ich habe sehr lange als Renningenieur bei Ferrari gearbeitet. Nach und nach habe ich dort mehr Aufgaben übernommen als nur die eines Renningenieurs. Der Druck und die Schwierigkeiten sind dieselben geblieben", erklärt der Mann auf Middlesbrough. Dennoch gebe es Vor- und Nachteile: "Wir haben noch nicht die optimalen Strukturen geschaffen. Wir werden noch wachsen. Wir wollen mehr qualifizierte Arbeit schaffen, wollen uns in anderen Bereichen weiterentwickeln."

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Der größte Vorteil ist für ihn aber klar ersichtlich: "Es gibt keine Verzögerungen, es gibt keine Politik. Wenn wir also in bestimmten Bereichen etwas ändern wollen, machen wir es einfach. Und das passiert über Nacht. Die Leute hier sind sehr offen und imstande, die Dinge schnell zu ändern", lobt Smedley. Auch die Aufgaben des 40-Jährigen haben sich leicht verändert: "Was vielleicht anders ist, ist, dass mir in der Fabrik Abteilungen untergeordnet sind, und ich den Laden auch dort am Laufen halten muss."

"Ich habe das nicht erst bei Williams gelernt, in diesem Sinne bin ich nur von einem roten zu einem weißen Auto gewechselt."Rob Smedley
Ihm sei jedoch immer klar gewesen, was es für eine Herausforderung ist, ein Rennwochenende aus technischer Sicht zu organisieren. "Ich habe das nicht erst bei Williams gelernt, in diesem Sinne bin ich nur von einem roten zu einem weißen Auto gewechselt. Gut, mir obliegt jetzt die finale Entscheidung bei ein paar mehr Sachen. Aber ich fühle mich wohl dabei", räumt Smedley ein.

All das falle ihm im Williams-Umfeld angenehm leicht. "Ich werde auch sehr gut von der Teamleitung unterstützt: von der technischen Leitung in Person von Pat Symonds, aber auch von der Williams-Führung, von Claire und Mike O'Driscoll (Geschäftsführer; Anm. d. Red.)." Ebenso stolz ist Smedley auf seine Mitarbeiter. "Ich habe mich vom ersten Tag an wohlgefühlt. Und zwar wegen genau dieser zwei Faktoren - die Unterstützung der Bosse und der talentierten Leute, die für mich arbeiten."