• 12. Mai 2014 · 15:17 Uhr

Lotus stichelt gegen abgewandertes Personal

Den Weggang von Kimi Räikkönen und Eric Boullier will Lotus verschmerzt haben - Das Team beruft sich lieber das aktuelle Personal

(Motorsport-Total.com) - Lotus ist im vergangen Jahr eine starke Formel-1-Saison gefahren. Mit dem Auftaktsieg und ganzen 13 weiteren Podestplätzen zementierte sich das Team schon früh den vierten Platz in der Gesamtwertung und stand im ersten Drittel der Saison 2013 sogar vor Mercedes. Die Teamleitung hatte damals Eric Boullier, die Fahrerpaarung: Kimi Räikkönen und Romain Grosjean.

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Gerard Lopez (links) will sich mit Lotus auch ohne Kimi Räikkönen behaupten Zoom Download

Anno 2014 sieht es etwas anders aus. Das Jahr fing schon mit dem verpassten ersten Wintertest an. Es folgten ein Totalausfall beim Rennen in Australien und drei weitere Grands Prix ohne Punkte, bis es in Spanien die ersten WM-Zähler zu verzeichnen gab. Lotus liegt dadurch mit vier mageren Punkten auf Platz acht der Konstrukteurswertung. Die aktuelle Teamleitung tritt in Person von Gerard Lopez auf, die Fahrerpaarung: Romain Grosjean und Pastor Maldonado.

Der Krisen-Start in die Saison hat zwar nicht in erster Linie etwas mit dem Personalwechsel zu tun; es ist vielmehr dem Umstieg auf die neuen Technologien in der Formel 1 geschuldet und den Problemen, die sich durch alle Renault-Kundenteams gezogen haben. Doch da das Team 2013 auch immer wieder mit seinen finanziellen Missständen und Ungereimtheiten Schlagzeilen gemacht hat, hält sich bis heute der Eindruck, dass weder der Abgang von Boullier noch der des Weltmeisters von 2007 im Guten verlaufen ist.

Lopez: "Es ist immer traurig, wenn ein Fahrer geht"

"Was Eric betrifft, gab es einen Wechsel im Management", erklärt Lopez gegenüber 'Formula1.com'. "Wir wollten ihn nicht loswerden, ich halte sehr viel von ihm. Aber er wollte ein paar Veränderungen, vor allem was die Organisation der finanziellen Seite und der Politik betraf. Als er dann das Angebot bekam, zu einem anderen Team zu wechseln und sich anzuschauen, wie es woanders läuft, hat er das angenommen. Deswegen haben wir umstrukturiert."

Mit Räikkönen verlor das Team nicht nur einen Leistungsgaranten, sondern auch ein lohnenswertes PR-Zugpferd. Doch der Finne hatte zum Ende der vergangenen Saison öffentlich gemacht, von Lotus nicht bezahlt worden zu sein, und fiel kurz darauf wegen einer Rücken-OP für die letzten beiden Rennen aus.


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"Es ist immer traurig, wenn ein Fahrer geht", kommentiert Lopez Räikkönens Wechsel zu Ferrari. In seinem neuen Team ist der 34-Jährige indes noch nicht so recht angekommen. Und vor allem im teaminternen Duell mit Fernando Alonso konnte er sich bisher nicht durchsetzen. "Ich vermute mal, dass auch Kimi weiß, was er an uns hatte", stichelt Lopez daher. "Ich denke, wir vermissen uns ein wenig gegenseitig. Ich halte nichts von dem Konzept des Bereuens, aber es ist ihm bei uns nicht schlecht ergangen."

Mit Grosjean und Maldoando die Krise überwinden

Räikkönens Wechsel machte jedenfalls Platz für Grosjean, der dadurch die Chance bekam, sich als Teamleader zu beweisen. Für das ehemalige "Crash-Kid" sollte das einen weiteren Schritt in der Entwicklung bedeuten. "Wir haben keine Nummer-1-Fahrer", betont Lopez allerdings. "Das hatten wir auch nicht, als Kimi noch bei uns war. Wer auch immer vorne ist, ist vorne. Romain ist sehr gereift. Er fühlt sich wohler mit sich selbst und das hilft ihm auf der Strecke. Wir wissen, dass er seinen Job gut machen kann."


Fotos: Lotus, Großer Preis von Spanien


Seine Leistungen konnte er jedoch bisher nicht unter Beweis stellen, dafür war das Auto nicht konkurrenzfähig genug. Über diesen Zustand machte sich der der Franzose in den vergangen Wochen auch nicht selten öffentlich Luft. "Natürlich war er enttäuscht", sagt Lopez, "wir hatten es ja auch in vier Rennen versäumt, Punkte einzufahren. Das war nicht gerade lustig. Aber in diesem Sport kann man nichts vorhersagen. Wenn man das könnte, würde es ja auch nur noch halb soviel Spaß machen. Manchmal läuft es eben nicht so gut."

Auch von Zweifeln an der Verpflichtung Maldonados als Nachfolger von Räikkönen will der Teamchef nichts wissen: "Pastor kennen wir noch gut aus der GP2. Er ist dort für DAMS gefahren, ein Team, mit dem wir eng zusammenarbeiten. Er ist unglaublich schnell - jede Runde von ihm ist wie eine Qualifying-Runde. Vielleicht übertreibt er es manchmal, dann müssen wir uns mit ihm zusammensetzen und ihm erklären, dass von seiner super Geschwindigkeit meist 95 Prozent ausreichen. Aber er ist ein netter Typ und kommt im Team gut an."

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