Fortschritte bei Lotus: Grosjean und Maldonado optimistisch
Die Lotus-Piloten Romain Grosjean und Pastor Maldonado sind mit den aktuellen Fortschritten zufrieden und träumen nun sogar von einem Platz auf dem Podium
(Motorsport-Total.com) - Der fünfte Platz von Romain Grosjean im Qualifying sorgt bei Lotus für viel Optimismus. Das Team scheint nun endlich wieder dort hinzukommen, wo man sich selbst sehen möchte. Zwar steht Lotus nach vier Rennen noch immer ohne Punkte da, allerdings könnte sich das am Sonntag ändern, wenn Grosjeans E22 dieses Mal die komplette Renndistanz übersteht. Aktuell liegt die Ausfallquote des neuen Lotus noch bei 50 Prozent.
Die ersten Punkte der Saison wären wir Grosjean daher "sehr schön. Wir werden unser Bestes geben. Der Longrun von Pastor sah gestern ziemlich interessant aus." Wirklich überrascht war der Franzose von seinem fünften Platz laut eigener Aussage allerdings nicht: "Ich wusste, dass das ungefähr der Platz war, wo ich stehen würde. Gestern war ich auf Platz acht, was schön war."
"Wir wussten, dass wir irgendwo in diesem Bereich standen. Es hat uns geholfen, dass Seb (Sebastian Vettel; Anm. d. Red.) in Q3 keine Runde fahren konnte, aber selbst dann wäre es immer noch Platz sechs gewesen." So wurde es am Ende Platz fünf für Grosjean und damit die beste Startplatzierung der bisherigen Saison.
Maldonado hofft auf Punkte
"Q1 war etwas schwierig, aber das Auto hat sich verbessert und wir haben alles zusammengebracht", berichtet Grosjean und ergänzt: "Gestern hat unser Auto nicht so funktioniert, wie wir uns das vorgestellt hatten, aber heute schon. Das hat mein Leben viel einfacher gemacht."
Doch woher kommt diese plötzliche Leistungssteigerung? Pastor Maldonado erklärt: "Ich denke, dass der Antrieb einen großen Unterschied macht. Aber das Auto hat sich nicht nur deswegen verändert. In den ersten vier Rennen hatten wir Probleme mit dem Setup, der Balance, dem Brake-by-Wire und dem Blockieren der Hinterräder."
"Jetzt ist das Auto kompakter. Es ist nicht nur eine Sache, die sich verändert hat. Ich denke, dass sich alles verbessert hat, was sehr positiv ist. Die ersten vier Rennen waren für uns eine Testphase und jetzt können wir mithalten." Der Venezolaner selbst wird das Rennen allerdings von ganz hinten angehen müssen, nachdem er seinen E22 gleich in Q1 in die Mauer gesetzt hatte.
"Natürlich werde ich dort starten, wo ich nicht starten möchte. Aber wir müssen an das Rennen denken und nach vorne schauen", sagt Maldonado und ergänzt: "Wir haben alle neuen Reifensätze, was sehr positiv ist. Das ist auf dieser Strecke ein großer Vorteil. Wir werden es sehen. Ich werde wie immer mein Bestes geben. Wenn alles wie geplant läuft, dann werden wir um Punkte kämpfen."
Entwicklung noch nicht am Ende?
"Wir haben gestern einen Longrun absolviert, der ziemlich gut und konstant war. Vielleicht war es nicht der Beste, bis dahin ist es noch ein langer Weg. Aber ich denke, dass wir jetzt ein Auto haben, mit dem wir bei allen Bedingungen unter die ersten Zehn fahren können." Wie realistisch diese Einschätzung ist, könnte sich bereits morgen zeigen.
Grosjean glaubt derweil sogar, dass Lotus bei seiner Entwicklung noch lange nicht am Ende angekommen ist: "Ich denke, dass wir vom Benzin, dem Motormapping und der Performance noch einiges mehr erwarten können. Außerdem sollte es einfacher werden, die vielen Schalter zu bedienen oder sie zusammenzulegen. Das wird passieren."
"Ich wusste, dass Regeländerungen immer Überraschungen mit sich bringen. Leider war es für uns eine böse Überraschung. Ich denke, dass es teilweise daran liegt, dass wir nicht so ein großes Budget wie die anderen haben. Wir haben Leute verloren, aber die neuen Leute sind genauso gut. Sie brauchen nur Zeit, um sich an ihre neue Position im Team zu gewöhnen. Jetzt haben wir wieder in die Spur gefunden und bewegen uns in die richtige Richtung."
Klappt es in diesem Jahr also möglicherweise sogar noch mit einem Platz auf dem Podium? Grosjean erklärt: "Wenn wir noch einmal so einen Schritt wie nach China machen, dann ist es möglich." Und Maldonado ergänzt: "Es ist vielleicht noch nicht zu 100 Prozent ein Auto fürs Podium, aber wir haben einen großen Schritt gemacht. Ich denke, dass wir noch so einen Schritt machen müssen, um noch solider zu werden."
