McLaren hofft: 2014 noch siegfähig?

Rennleiter Eric Boullier hofft, dass McLaren spätestens in der zweiten Saisonhälfte um Siege kämpfen kann, und will das Jahr nicht als Übergangssaison abhaken

von Norman Fischer · 23.04.2014 14:41

(Motorsport-Total.com) - Obwohl der Trend für McLaren gerade in die verkehrte Richtung zeigt, glaubt man im Team daran, dass man noch in dieser Saison um Siege kämpfen kann. "Wir müssen glauben, dass wir ein Rennen gewinnen werden", sagt Rennleiter Eric Boullier laut 'Autosport'. Die Zeichen stehen derzeit aber ungünstig. Seit dem überraschenden Doppelpodium in Australien fuhren Jenson Button und Kevin Magnussen gerade einmal zehn Punkte - zuletzt blieb man zwei Rennen ohne Zähler.

Von Schwarz zu Silber: Seit Jahresbeginn ist Eric Boullier Rennleiter bei McLaren

Am Wochenende in China sprangen aus eigener Kraft sogar nur zwei Plätze außerhalb der Top 10 heraus, doch darüber macht sich der Franzose noch keine Gedanken, denn er kennt die Gründe für die Schlappe in Schanghai: "Fehlender Abtrieb schmerzt uns, wenn es sehr heiße Streckenbedingungen gibt - oder sehr kalte wie in China. Es gibt einen technischen Grund dafür."

Beim nächsten Rennen in Barcelona kann sich das Blatt aber schon wieder wenden. Zum Europaauftakt bringen die Teams traditionell ihr erstes großes Update-Paket, das die Kräfteverhältnisse auf den Kopf stellen kann. Auch bei McLaren wittert man seine Chance: "Was im Team passiert, macht uns alle sehr zuversichtlich", so Boullier, "und wir werden in der Lage sein, weiter eine sehr aggressive und starke Entwicklung während der gesamten Saison betreiben zu können."

Doch dass man schon beim nächsten Rennen in der Lage sein wird, die übermächtigen Mercedes anzugreifen, das werde wohl eher nicht der Fall sein: "Wir werden uns in eine Position bringen, in der wir um einen Sieg kämpfen - allerdings vielleicht nicht im ersten Teil der Saison, sondern später." Ähnliches hatte man auch im vergangenen Jahr vor, als man mit einem völlig neudesignten Boliden von einer späteren Entwicklung profitieren wollte. Doch das Jahr 2013 geriet ohne einen einzigen Podestplatz zur großen Enttäuschung.

"Die Saison 2013 sollte man als Messlatte nehmen, es nie wieder so zu machen", erklärt Boullier und betont, dass man die aktuelle Saison nicht abschreiben werde, nur um sich auf die neue Partnerschaft mit Honda vorzubereiten. "Man kann es sich im Motorsport nicht leisten, auf diese Art zu denken. 2014 sollte nicht als Übergangsjahr gesehen werden, sondern als Wiederaufbau eines Siegerteams."