Andretti: Alonso wird Teamwechsel in Erwägung ziehen
Ex-Formel-1-Pilot Mario Andretti bedauert die missliche Lage bei Ferrari und wäre nicht überrascht, wenn Fernando Alonso bald zur Konkurrenz wechseln würde
(Motorsport-Total.com) - In diesem Jahr sollte für Ferrari endlich alles besser werden, spätestens nach dem Bahrain-Wochenende dürfte aber auch dem größten Optimisten klar sein: Die Scuderia steht schlechter da als in den vergangenen Jahren. Der Hauptgrund ist womöglich die in Maranello entwickelte Antriebseinheit, die mit den Mercedes-Aggregaten der Konkurrenz schlichtweg noch nicht mithalten kann. So standen in Bahrain nicht nur Red Bull und Mercedes vor den "Roten" - auch Force India und Williams waren besser.
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Fernando Alonso ist mit der aktuellen Performance seines Ferrari nicht zufrieden Zoom Download
Nach dem enttäuschenden neunten Platz für Fernando Alonso dürfte der Spanier im stillen Kämmerlein allmählich abwägen, wie lange er noch auf das tänzelnde Pferd setzt, glaubt der ehemalige Formel-1-Fahrer Mario Andretti. "Ehrlich gesagt wäre ich nicht wirklich überrascht. Er ist immer noch auf seinem persönlichen Topniveau und kann es sich nicht leisten, zu viele Saisons zu verschwenden. Deshalb bin ich mir sicher, dass er einen Wechsel in Erwägung ziehen wird, sobald sich die richtige Möglichkeit ergibt", meint der US-Amerikaner mit italienischen Wurzeln gegenüber 'GPUpdate.net'.
Dabei denkt er an einen anderen Großen der Branche, der sich vor gut anderthalb Jahren für einen eher unkonventionellen Weg entschieden hat: "Als Lewis (Hamilton; Anm. d. Red.) die Entscheidung getroffen hat, zu Mercedes zu gehen, haben sich viele Leute gefragt: 'Was zu Teufel macht der da?' Und nun schaue man sich an, was passiert ist", räumt Andretti ein und spielt auf dessen Siege in den vergangenen beiden Grands Prix an - und darauf, dass Mercedes aktuell das beste Auto hat.
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Zwei WM-Titel und 30 Grand-Prix-Siege hat Fernando Alonso errungen, dazu in der Formel 1 geschätzte 150 Millionen Euro verdient - aber angefangen hat alles im Go-Kart, hier im Alter von zarten neun Jahren. Fotostrecke
Gleichzeitig drückt Andretti Ferrari aber die Daumen, damit es möglichst schnell wieder bergauf geht: "Ferrari darf einfach nicht um den letzten Punkt kämpfen. Das ist weder für sie noch für die Formel 1 gut. Mercedes ist eine echte Kultmarke - keine Frage -, aber wenn es um Motorsport und Formel 1 geht, dann ist speziell Ferrari der Maßstab. Aber das wissen sie selbst." Deshalb liege nun jede Menge Arbeit vor der Scuderia: "Ich hoffe, dass sie irgendetwas aus dem Hut zaubern können", so Andretti.