• 06. April 2014 · 18:36 Uhr

Vettel emotional: Man vergisst nie, wofür Schumacher steht

Weltmeister Sebastian Vettel geht das Schicksal von Michael Schumacher besonders nahe - Für einen Draufgänger hält er sein Vorbild nicht

(Motorsport-Total.com) - Die Anteilnahme an dem Schicksal von Michael Schumacher ist in der Formel 1 weiterhin groß. Viele Fahrer äußern gegenüber den Medien ihre Betroffenheit und Genesungswünsche und auch die Fans senden ununterbrochen ihre guten Wünschen an den Rekordweltmeister. Sebastian Vettel verbindet eine besondere Beziehung mit Schumacher. Der Heppenheimer äußert sich jetzt erstmals ausführlich und sichtlich emotional zu dem Unfall seines Vorbilds.

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Vorbild und Freund: Sebastian Vettel und Michael Schumacher Zoom Download

Die gemeinsamen Erinnerungen gehen schon 19 Jahr zurück, als Vettel im Alter von erst acht Jahren Schumacher das erste Mal in bei einem Kart-Wettbewerb in Kerpen begegnete. "Das erste Treffen war damals 1995, als kleiner Knirps, als er mir den Pokal überreicht hat am Ende des Jahres", berichtet Vettel bei 'RTL'. "Ich war eines von vielen Kindern, für die das ein unglaubliches Erlebnis war. Und noch unglaublicher war dann die Möglichkeit, ihn kennenzulernen und später dann sogar gegen ihn zu fahren."

Bei Schumachers Comeback in der Königsklasse 2010 hatte Vettel die Möglichkeit, sich mit dem siebenfachen Weltmeister zu messen. "Ich hätte mir gewünscht, dass sein Auto ein bisschen schneller gewesen wäre, weil unser Auto doch um einiges besser war", schildert er jedoch das Duell.

Vettel: Schumacher ist kein Draufgänger

Die Beziehung der beiden hat sich dann im Laufe der Jahre geändert. Vettel wurde vom Fan zum Freund. "Es ging dann ein bisschen weg vom Vorbild, weil man primär den Menschen gesehen hat und nicht mehr Michael Schumacher als Rennfahrer. Da hat sich dann auch eine gewisse Beziehung aufgebaut. Aber man hat nie vergessen, wofür der Michael steht."

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Immer am Limit - Laut Vettel ist Schumacher jedoch kein Draufgänger Zoom Download

Schumacher ist für seine leidenschaftliche Art, Rennen zu fahren bekannt, nicht jedoch dafür, dies unbedacht zu tun. Das weiß auch Vettel: "Ich kenne ihn gut und er ist kein Draufgänger im Sinne von, der sich irgendwo Hals über Kopf ins Risiko reinschmeißt und mal schaut, wie er da raus kommt, sondern er denkt immer sehr viel darüber nach, was er macht, und versucht, das Risiko abzuwiegen wie fast kein Anderer. Er gibt da selten die Verantwortung aus der Hand."

Bei einem gemeinsamen Fallschirmspringen konnte sich der aktuelle Weltmeister schon einmal ein Bild von Schumachers Präzision machen. "Im Unterschied zu tausenden Fallschirmspringern hat er seinen Fallschirm selbst gepackt. Ihm war wichtig, dass er sich immer Zeit dafür genommen hat, weil er eben weiß, was dranhängt, dass er auch den Reserveschirm öfter checkt, als es im Handbuch steht. Er ist das Gegenteil von einem Draufgänger. Er weiß immer, was er macht."

Vorsicht ja, Angst nein

Vettel glaubt jedoch, dass man Vorsicht nicht mit Angst verwechseln sollte. "Für sich selber sollte man versuchen, das Leben zu genießen; intensiver, vorsichtiger. Man sollte einfach man selbst sein. Wenn man zu viel über das nachdenkt, was man macht, dann verpasst man unheimlich viel. Deshalb sollte man das genießen."

Aus dem Unfall, bei dem Schumacher Ende Dezember im französischen Ski-Gebiet schwer verletzt wurde und der das seit Monaten anhaltenden Koma des ehemaligen Formel-1-Fahrer verursachte, zieht Vettel keine Konsequenzen für sich selbst. "Die Tatsache, dass es beim Skifahren passiert ist, hat nichts mit dem Skifahren zu tun. Ich werde nach wie vor Skifahren gehen. Das hat damit nichts zu tun. Das war einfach Riesenpech in dem Moment."

"Ich wünsche einfach, dass man möglichst bald eine positive Nachricht bekommt."Sebastian Vettel
Trotzdem zeigt sich Vettel, der über Schumacher sagt "Ich glaube er ist der Fahrer, der mich am meisten geprägt hat", sehr betroffen über das Geschehene. "Sein Unfall ist aber nicht nur für mich ein tragisches und einschneidendes Erlebnis und man wünscht natürlich, dass er da möglichst schnell wieder rauskommt. Es ist ja immer noch sehr unklar, wie es ihm geht." Mit zittrigere Stimme fügt er hinzu: "Ich kann darüber aber auch nicht viel erzählen, ich bin nicht gut mit solchen Situationen."

Für eine baldige Genesung Schumachers drückt er weiterhin die Daumen. "Ich wünsche einfach, dass man möglichst bald eine positive Nachricht bekommt, dass er aufgewacht ist, dass er auf dem Weg der Besserung ist, dass es ihm wieder gut geht. Ich wünsche ihm und der ganzen Familie weiterhin viel Kraft und alles Gute für die nahe Zukunft."

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