• 06. April 2014 · 14:23 Uhr

Pilot im Krankenhaus: Magerwahn fordert erstes Opfer

Jean-Eric Vergne musste sich nach Schwächeanfall und Mangelerscheinungen ärztlich behandeln lassen - Er fordert Abhilfe: "Situation ist grotesk"

(Motorsport-Total.com) - Kritiker des neuen Reglements, darunter der deutsche Sauber-Pilot Adrian Sutil, befürchten schon seit geraumer Zeit Konsequenzen des in der Formel 1 grassierenden Magerwahns. Jetzt scheint der erbitterte Kampf gegen die Pfunde, die alles andere als überflüssig sind, sein erstes Opfer gefunden zu haben: Es geht um Toro-Rosso-Fahrer Jean-Eric Vergne. Der 23-jährige Franzose, nach Teamangaben bei 1,82 Meter Körpergröße 70 Kilogramm schwer, musste kürzlich ärztlich behandelt werden.

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Nur Haut und Knochen: An Jean-Eric Vergne ist kein Kilo zu viel dran Zoom Download

Am Rande des Rennens in Bahrain berichtet Vergne, der als einer der höher aufgeschossenen Aktiven im Winter eine radikale Diät auf sich nahm: "Ich war zwischen den Grands Prix in Australien und Malaysia im Krankenhaus, weil mir Flüssigkeit und etwas von allem fehlte. Ich war sehr schwach." Gerüchten im Paddock zufolge dehydrieren Piloten absichtlich, um Gewicht zu reduzieren. Sauber wiederum verzichtet auf die Trinkflasche im Cockpit, um den Wagen nicht schwerer zu machen als unbedingt nötig.

Vergne fehlt das Verständnis für den Magerwahn: "Ehrlich gesagt ist die Situation grotesk", beklagt der Red-Bull-Junior. "Formel-1-Autos sind sehr schwierig zu fahren und wir brauchen dafür unser gesamtes Können. Gezwungen zu sein, Gewicht zu verlieren, ist nicht gut." Hinter den Kulissen ist es seit geraumer Zeit Thema, wie sich die Entwicklung bremsen lässt, allerdings gibt es Profiteure: "Wir haben noch keine Lösung gefunden", so Vergne über Diskussionen im Kollegenkreis. "Die leichteren Fahrer wollen sich ihren Vorteil bewahren."

Dazu zählt auch sein Toro-Rosso-Stallgefährte Daniil Kwjat. Der 19-jährige Russe ist sechs Kilo leichter und führt seinen Vorteil bei fast identischer Körpergröße auf sein Alter zurück. "Der Gewichtsunterschied zwischen mir und meinem Teamkollegen hat dazu geführt, dass ich vier Zehntelsekunden verloren habe", erklärt der vier Jahre ältere Vergne über die Differenz bei der Rundenzeit. "Der Körper stößt an Grenzen, wo er nicht mehr mitmacht." Durch die Reglementnovelle mussten viele Fahrer Gewicht verlieren, da sie in ihren Autos weit über der 691-Kilogramm-Untergrenze liegen.

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