• 06. April 2014 · 23:04 Uhr

Alonso: "Acht Fahrer waren eben schneller"

Fernando Alonso sieht Ferrari derzeit tatsächlich nur als fünfte Kraft im Formel-1-Feld: Offenes Gespräch mit Luca di Montezemolo vor dem Bahrain-Grand-Prix

(Motorsport-Total.com) - Fernando Alonso beim Grand Prix von Bahrain auf Platz neun. Wer dieses Resultat vom Ergebniszettel abliest, stellt natürlich die Frage: Woran lag es? In den vergangenen Jahren wäre als Antwort gekommen: Reifenschaden, Boxenstopppanne, Taktikfehler oder Ähnliches. In diesem Jahr ist dies anders. Der Ferrari ist einfach nicht schneller. "Ich denke schon", sagt der Spanier auf die Frage, ob die Plätze neun und zehn für Ferrari die sportliche Realität widerspiegeln.

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Sieht auf diesem Bild deutlich schneller aus als er ist: Der aktuelle Ferrari F14 T Zoom Download

"Wir sind ohne Plattfuß oder sonstige Zwischenfälle auf die Plätze neun und zehn gekommen. Dann wird das wohl das realistische Bild gewesen sein", so Alonso. Die Roten stecken tief in der Krise. Es fehlt an Power und Abtrieb. "Ich habe hier dreimal gewonnen. Ich habe doch nicht vergessen, wie es geht. Auch Kimi hatte schon viele Erfolge. Wir sind auf den heutigen Positionen gelandet, weil acht Leute mit ihren Autos schneller waren. Das wollen wir nun möglichst schnell ändern."

"In den Zweikämpfen waren wir nicht gerade in einer guten Position", meint Alonso, der heute regelmäßig von Force India oder Williams überholt wurde. In einem spektakulären Rennen mit viel Action, Spannung und Überholmanövern blieb dem stolzen Asturier nur eine Nebenrolle. "Ich weiß, dass im Rennen viel los war. Ich konnte das vor mir teilweise auch erkennen. So gesehen war der Sport bestimmt besser. Das werden die Fans genossen haben."

Große Bahrain-Show 2014: Alonso nur in einer Nebenrolle

"Für mich war es aber nichts Besonderes. Das lag daran, dass ich nur wenige echte Kämpfe austragen konnte", gibt Alonso enttäuscht zu Protokoll. "Oftmals sind wir einfach auf den Geraden überholt worden. Das einzig gute Duell hatte ich gegen Ende mit Jenson Button. Das war ein Zweikampf, der sich über ein paar Geraden und Kurven hingezogen hat." Ferrari konnte von Glück reden, dass beide McLaren wegen Schäden an der Kupplung ausschieden, denn sonst wären es womöglich gar keine Punkte geworden.

Die Roten stecken im Schlamassel. Seit Wochen sind die Problemfelder bekannt, aber bislang wartet man vergeblich auf Fortschritte. Ferrari-Präsident Luca di Montezemolos Machtworte sind verhallt. Der große Boss der Roten lässt aber nicht locker. In Bahrain bat er seinen Star zum Gespräch. "Wir haben uns vor dem Rennen eine Viertelstunde lang unter vier Augen unterhalten. Wir haben uns ausgetauscht über die Eindrücke aus den ersten Rennen und die kommenden Entwicklungsschritte. Er wollte mir nochmal klarmachen, dass das gesamte Team wirklich Vollgas gibt."

"Unser Präsident kann ganz sicher sein, dass auch wir immer 100 Prozent geben", sagt Alonso. "Wir arbeiten Tag und Nacht, weil wir in unserer jetzigen Situation nicht glücklich sind. Am Mittwoch und Donnerstag werde ich an beiden Tagen beim Test im Auto sitzen." In der kommenden Woche testen Caterham, Mercedes und Williams jeweils einen Tag lang neue Reifen für Pirelli. Zu diesen Testfahrten sind aber auch andere Teams zugelassen. Diese Chance nutzt Ferrari selbstverständlich.

"Im Moment sind wir nicht in der Lage, die Mercedes zu packen. Nico und Lewis machen dort auch einen ganz tollen Job, sie fahren fehlerlos. Aber es ist nie ganz aussichtslos", lobt Alonso die starke Konkurrenz. Aber er macht sich und den Ferrari-Fans Mut: "Man erinnere sich an Brawn. Die haben damals die ersten Rennen absolut dominiert, waren aber am Ende der Saison etwas in Problemen. Wir haben das Potenzial. Es liegt allein an uns, einen besseren Job zu machen."

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