• 20. März 2014 · 17:05 Uhr

Lowdon: Formel 1 hat ihren "Wow-Effekt" verloren

Durch den Soundverlust der Formel 1 2014 fürchtet Graeme Lowdon von Marussia Nachteile im kommerziellen Bereich - Ein wichtiges Merkmal sei verschwunden

(Motorsport-Total.com) - Marussia-Sportdirektor Graeme Lowdon hat die Befürchtung, dass der Sound der neuen Antriebseinheiten in der Formel 1 möglicherweise zum Eigentor für die Teams werden könnte. Zwar ist der Brite davon überzeugt, dass der schnurrende Hybridmotor auf die Fernsehzuschauer keinen Einfluss haben wird, wohl aber auf die Live-Wahrnehmung der Königsklasse und der damit verbundenen Geschäfte.

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Graeme Lowdon glaubt, dass zumindest die TV-Zuschauer nicht weglaufen werden Zoom Download

"Die meisten Leute verfolgen den Sport über das Fernsehen; auf diesen Kanal wird der Lärm keinerlei Einfluss haben", versichert Lowdon gegenüber 'Press Association Sport'. "Es gab guten Rennsport (beim Australien-Grand-Prix; Anm. d. Red.) - mit Blick auf das TV-Spektakel habe ich da also überhaupt keine Sorgen." Den größten Einfluss erwartet der Marussia-Sportdirektor auf den kommerziellen Bereich: "Der Lärm macht die Formel 1 erst zu einer anderen Welt."

"Das hat sich immer als großer Vorteil herausgestellt, wenn die Leute durch den brutalen Lärm gemerkt haben, dass es hier in der Formel 1 etwas ganz Besonderes gibt. Die größte potenzielle Veränderung betrifft diesen Wow-Faktor, der für uns sehr wichtig ist", erklärt Lowdon. Zwar sei es für die Streckengäste durch den leiseren Sound erstmals möglich, etwa Reifengeräusche differenzierter herauszuhören, trotzdem müsse man sich Gedanken über mögliche Lösungen machen.

"Für mich ist das der aufregendste Moment eines Rennens, und ich habe es immer geliebt, wenn 22 Fahrer ihre Motoren hochgedreht haben."Pat Symonds
Williams-Technikchef Pat Symonds ist geteilter Meinung. Einerseits hat er kein großes Interesse, in die generelle Nörgelei einzustimmen, andererseits strahlt er auch nicht gerade vor Begeisterung: "Ich war vom Start enttäuscht", gibt er gegenüber 'auto motor und sport' zu. "Für mich ist das der aufregendste Moment eines Rennens, und ich habe es immer geliebt, wenn 22 Fahrer ihre Motoren hochgedreht haben. Ich will mich nicht generell über den Sound beschweren. Aber beim Start kam er mir ein bisschen leise vor."

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Ein anderer würde die Diskussion gern direkt ad acta legen: Niki Lauda. "Die Diskussion um den Motorlärm ist absurd - man kann das jetzt nicht ändern", bedauert er gegenüber 'Österreich'. "Weil vor fünf Jahren alle Beteiligten entschieden haben, dass sie Turbomotoren wollen, wurde zwischen Zylinder und Auspuff ein Turbolader eingebaut. Da hat man ein anderes Geräusch, das weiß jedes Kind. Wenn man den Turbolader wegbaut, hat man keinen Hybridmotor mehr." Zwar gibt auch Lauda zu, dass er anfangs selbst ein wenig irritiert war, "aber wir gewöhnen uns daran."

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