• 14. Februar 2014 · 14:18 Uhr

Frauen in der Formel 1 - der Durchbruch lässt auf sich warten

Fünf Frauen haben bisher ihr Glück in der Formel 1 versucht, der große Durchbruch gelang keiner von ihnen - Beendet Simona de Silvestro die Durststrecke?

(Motorsport-Total.com) - Maria Teresa de Filippis war 1958 die Erste. Beim Großen Preis von Belgien auf dem legendären Ardennenkurs von Spa-Francorchamps belegte die damals 32-jährige Tochter aus gutem Hause in einem Maserati den zehnten Platz. Es gab kein Qualifying, weil nur 19 Autos gemeldet waren. Im Training war Maria Teresa de Filippis 44 Sekunden langsamer als Pole-Mann Tony Brooks, und im Rennen wurde sie Letzte - zuvor waren neun Konkurrenten ausgefallen. Damit war ihre Formel-1-Karriere beendet.

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Es dauerte 16 Jahre, dann kam Lella Lombardi. 1974 debütierte die Italienerin in Brands Hatch, konnte sich jedoch nicht für das Rennen qualifizieren. Das tat sie erstmals 1975 in Südafrika, insgesamt fuhr sie zwölf Grand Prix. Immerhin ist Lombardi, die 1992 mit 50 Jahren an Krebs starb, die bisher einzige Frau, die in der Formel 1 gepunktet hat. Beim spanischen Grand Prix 1975 in Barcelona, der nach dem schweren Unfall des Kölners Rolf Stommelen vor Halbzeit abgebrochen und deshalb nur mit halber Punktzahl gewertet wurde, belegte sie Platz sechs und bekam dafür 0,5 Zähler gutgeschrieben.

Divina Galica, der ihr Leben als durchaus erfolgreiche Skirennläuferin 1976 zu langweilig geworden war, schaffte es in der Formel 1 nicht mal bis an die Startlinie. Dreimal versuchte sie ihr Glück in der Qualifikation, dreimal scheiterte sie. Nicht viel weiter brachte es Desire Wilson. Die Südafrikanerin fuhr 1981 den Grand Prix in ihrer Heimat, kollidierte aber im Rennen mit ihrem Tyrrell-Teamkollegen Eddie Cheever und wartete danach vergeblich auf weitere Einsätze. Dennoch ist sie die einzige Frau, die jemals ein Formel-1-Rennen gewonnen hat. In der Aurora-AFX-Formel-1, einer Serie für ältere Formel-1-Autos, siegte sie 1980 in Brands Hatch.

Als bis dato letzte Frau war die Italienerin Giovanna Amati für ein Formel-1-Rennen gemeldet, allerdings scheiterte sie 1992 in einem Brabham dreimal in der Qualifikation und gab auf. Tragisch endete die Formel-1-Laufbahn von Maria de Villota. Die Spanierin erlitt bei ihrer allerersten Testfahrt für das Marussia-Team im Juli 2012 bei einem Unfall auf dem Flugfeld im englischen Duxford schwerste Kopfverletzungen, im Oktober 2013 erlag die 33-Jährige den Spätfolgen.


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Warum es mit den Frauen in der Formel 1 nicht funktioniert, will Rennlegende Sir Stirling Moss längst erkannt haben. "Ich glaube einfach nicht, dass Frauen die Eignung haben, um ein Formel-1-Rennen zu gewinnen", sagte der 83-jährige Engländer: "Frauen sind stark genug, aber ihnen fehlt die mentale Einstellung, um harte Rad-an-Rad-Duelle zu fahren. Der mentale Stress wäre für eine Frau nur sehr schwer zu ertragen."

"Der mentale Stress wäre für eine Frau nur sehr schwer zu ertragen."Stirling Moss
In anderen Rennklassen funktioniert genau das allerdings bestens. Danica Patrick und Sarah Fisher waren in der IndyCar-Serie durchaus erfolgreich unterwegs. Derzeit versucht Patrick, in der NASCAR Fuß zu fassen. Die französische Rallye-Pilotin Michele Mouton war 1982 hinter Walter Röhrl Vize-Weltmeisterin, und die Kölnerin Jutta Kleinschmidt gewann 2001 als erste Frau die berüchtigte Wüstenrallye Paris-Dakar.

In der Formel 1 wird sich nun also Simona de Silvestro versuchen. Die Schweizerin beginnt bei dem von Teamchefin Monisha Kaltenborn geführten Rennstall Sauber ab sofort ein Vorbereitungsprogramm mit dem Ziel, die Superlizenz zu erhalten und 2015 einen Platz als Einsatzfahrerin in der Formel 1 zu bekommen. "Wir sind überzeugt, dass sie eine sehr talentierte Rennfahrerin ist", sagt Kaltenborn. Und die muss es wissen. Ist ja schließlich eine Frau.

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