• 28. Januar 2014 · 16:25 Uhr

Vettel erwartet: "Die Abstände werden größer"

Sebastian Vettel spricht über die Regeländerungen und was sie für die Formel 1 bedeuten - Der Klang der Turbomotoren begeistert den Weltmeister nicht

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 erfindet sich im Jahr 2014 wieder einmal neu. Die lange Jahre verwendeten V8-Saugmotoren werden durch neue komplexe Antriebseinheiten mit V6-Turbomotor und Energierückgewinnungssystem abgelöst, außerdem wurde die Aerodynamik beschnitten. Somit muss sich Sebastian Vettel beim heute in Jerez vorgestellten RB10 an ein völlig neues Auto gewöhnen.

Foto zur News: Vettel erwartet: "Die Abstände werden größer"

Vorhang auf: Vettel und Ricciardo zeigen den RB10 Zoom Download

"Durch die neue Antriebseinheit erwarten wir deutlich mehr Drehmoment als im vergangenen Jahr. Wir haben weniger Drehzahl, es ist ein ganz andere Motor als im vergangenen Jahr durch den Turbo", beschreibt der Weltmeister einen der Hauptunterschiede. "Das lässt sich etwas anders fahren." Doch nicht nur das Fahrgefühl der neuen Motoren ist anders. "Der größte Unterschied ist der Sound, sowohl von außen betrachtet als auch im Auto selbst. Es ist nicht mehr so laut." Überzeugen kann Vettel der Turbosound indes noch nicht. "Ich würde gerne den anderen Weg gehen, zurück zum V10", sagt er.

Durch die Verkleinerung das Frontflügels und den Wegfall der Nutzung der Auspuffgase sinkt zudem dem Abtrieb der Fahrzeuge. "Das Auto wird weniger Grip haben, weil die Flügel ein bisschen gestutzt worden sind, was dazu führt, dass es mehr rutscht und langsamer ist", so Vettel. "Das ist natürlich ein Schritt zurück im Vergleich zum vergangenen Jahr." Eine veränderte Sitzposition durch das vorne tiefere Chassis konnte der 26-Jährige bei der Sitzprobe allerdings nicht registrieren. "Es hieß ja, dass die Beine etwas tiefer liegen sollten, aber ich habe bei der Sitzanpassung eigentlich keinen Unterschied gemerkt."

Wird die Formel 1 weniger spannend?

Die größte Umstellung ist jedoch unzweifelhaft der Motorenwechsel. Vettel erwartet, dass sich dadurch das Machtgefüge der Formel 1 neu verschieben wird. "In den vergangenen Jahren war die Entwicklung eingefroren und die Motoren mehr oder weniger auf dem gleichen Stand. Ich glaube nicht, dass ein Motor pro Runde 0,2 Sekunden schneller war als ein anderer", blickt Vettel auf die jetzt vergangenen Ära zurück.


Präsentation des Red Bull RB10

Der Weltmeister geht vor allem davon aus, dass sich das Feld in dieser Saison wieder deutlich weiter auseinanderzieht. "Was man sagen kann ist, dass die Abstände größer werden. Diejenigen, die in den vergangenen Jahren gesagt haben, das es eintönig ist und die Abstände zu groß sind, werden überrascht werden", so Vettel. Genau diese Ausgeglichenheit war für ihn in den vergangenen Jahren einer der großen Pluspunkte der Formel 1 - wenn man einmal von seiner eigenen, zeitweiligen Dominanz absieht.

"Es klingt vielleicht ein bisschen blöd, wenn ich das sage, aber wir hatten noch nie eine Formel 1, die so spannend war im Sinne der Abstände zwischen den Autos. Ich glaube, das wird anders", sagt Vettel, der wie fast alle anderen Beteiligten auch, mit einer deutlich höheren Ausfallquote rechnet. "Die Anzahl der Autos, die ins Ziel kommt, wird nicht mehr vergleichbar sein. Die Zuverlässigkeits-Quote wird eine ganz andere sein."

Keine Gedanken an den WM-Titel

Nachdem die Entwicklung der neuen Autos wegen der Regeländerungen bei Null begann und die Basis des erfolgreichen RB9 aus der Saison 2013 nun kein Vorteil mehr ist, wäre eine erneute Verteidigung des WM-Titels natürlich ein Höhepunkt in Vettels Karriere. Doch Prognosen wagt der Weltmeister zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison noch nicht. "Das Team ist sehr motiviert, aber ich glaube es denkt noch niemand ein ein mögliches Ergebnis."

"Wir müssen zunächst einmal das Auto zum Laufen bekommen und wie alle anderen auch die Regeländerungen verstehen. Es ist noch viel zu früh, um darüber zu sprechen, was dabei herauskommt", meint Vettel, der davon ausgeht, dass sich erst in einigen Monaten ein klares Bild des Leistungsgefüges ergibt. "Wir müssen die Tests und die ersten Rennen abwarten. Dann wissen wir, wo wir stehen. Nach drei oder vier Rennen kann man besser einschätzen, wie gut oder schlecht man im Vergleich zu den anderen ist und kann sich entsprechende Ziele setzen."

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