Nürburgring: Und wenn Ecclestone den Zuschlag bekommt?

Bernie Ecclestone hat Interesse am Kauf des Nürburgrings: Was passiert mit Hockenheim, wenn der Formel-1-Boss den Zuschlag erhält?

von Roman Wittemeier · 16.01.2014 11:07

(Motorsport-Total.com) - Wie wird die überdimensionierte Anlage am Nürburgring zukunftsfähig gemacht? Diese Frage ist seit Jahren unbeantwortet. Die notwendigen Konzepte sollen potenzielle Käufer bringen, die sich in den vergangenen Monaten um den Erwerb der Gesamtanlage - oder auch nur der Sahnestückchen, sprich Rennstrecken - bewerben konnten. Im Bieterverfahren ist man den entscheidenden Schritt noch nicht gegangen. Es steht nicht fest, wer den Nürburgring übernehmen wird.

Hängepartie: Die Zukunft des Nürburgrings ist immer noch unklar

Während das deutsche Automotive-Unternehmen Capricorn derzeit als Favorit auf den Zuschlag gilt, macht sich auch Formel-1-Boss Bernie Ecclestone noch Hoffnungen. Der Brite hat bestätigt, dass er für den Erwerb der Anlage ein Angebot abgegeben hat. "Wir glauben, dass wir für den Nürburgring mehr leisten können als jeder andere", so seine selbstbewusste Ansage im Interview mit den Magazinen 'Wirtschaftswoche' und 'Handelsblatt'.

Details zu seiner Offerte nennt Ecclestone nicht, sein Gebot sei vertraulich. "Es gibt einen oder zwei weitere Interessenten. Aber wir werden nur zahlen, was wir glauben, dass der Nürburgring wert ist", stellt der Formel-1-Macher klar. Unklar bleibt hingegen, wer überhaupt das Gebot abgegeben hat. Ecclestone persönlich? Die Formula One Management (FOM)? Die Formel-1-Besitzer CVC? Oder vielleicht sogar der Familien-Trust Ecclestones?

Der Brite bereitet sich auf alle Eventualitäten vor. "Wir wollen sicherstellen, dass es auch in Zukunft jedes Jahr ein Formel-1-Rennen in Deutschland gibt", so die Ansage von Ecclestone. Klartext: Wenn am Nürburgring nichts mehr gehen sollte, muss Hockenheim (Vertrag bis 2018) dauerhaft einspringen. Sollte aber Ecclestone die Strecke in der Eifel in die Hände bekommen, dann beginnt womöglich ein Bangen in Hockenheim. "Wir würden dann weiter jährlich zwischen den beiden Rennstrecken wechseln. Wir waren glücklich mit der Regelung in Deutschland, wie wir sie bisher hatten", sagt der 83-Jährige.