Sauber: Mit guten Leistungen ins Schaufenster

Durch die guten Leistungen der vergangenen Wochen konnte sich Sauber für alle verfügbaren Fahrer wieder zu einer attraktiveren Option machen

(Motorsport-Total.com) - Wieder einmal konnte Sauber im heutigen Qualifying zeigen, dass man derzeit doch keine so schlechte Adresse ist. Mit den Plätzen vier und zehn - vor der Strafversetzung von Esteban Gutierrez - hat man die Leistungsfähigkeit des C32 wieder bewiesen, auch wenn man am Ende den Kampf um Rang sechs bei den Konstrukteuren gegen Force India doch verlieren sollte. Auch wenn es in den vergangenen Wochen viele gute Ergebnisse gab, ist man bei Sauber noch lange nicht so weit, solche Resultate im Vorfeld zu erwarten.

Monisha Kaltenborn sieht ihr Team wieder als attraktive Adresse für viele Fahrer

"Es gab die Hoffnung, basierend auf was wir bislang gesehen haben, dass wir vielleicht beide Autos in die Top 10 bringen können, aber ich würde nicht sagen, dass wir es erwartet haben", zeigt sich Teamchefin Monisha Kaltenborn gegenüber 'Motorsport-Total.com' durchaus etwas überrascht. Zwar habe man schon in den Trainingssessions sehen können, zu was das Auto in Austin imstande sei, doch in Q1 sah man plötzlich nicht mehr überzeugend aus. "Das war der einzige Zeitpunkt, an dem wir es ein wenig angezweifelt haben", sagt die Österreicherin.

Mit dem Resultat begibt man sich wieder auf den aufsteigenden Ast, den man mit dem Nuller in Abu Dhabi kurzzeitig verlassen hatte. Da Konkurrent Force India im Wüstenemirat aber gut punkten konnte, ist Rang sechs in der Teamwertung schon in weite Ferne gerückt. Doch aufgegeben wird in Hinwil nicht: "Wir wissen, dass wir immer noch eine kleine Chance besitzen, uns vielleicht zu verbessern. Die Chance ist da. Das ist aber sehr, sehr schwer, und viele Dinge müssen richtig laufen", so Kaltenborn.

Eine Verbesserung in der Teamwertung hätte natürlich nicht nur finanziell seine Vorteile - auch das Ansehen bei den Fahrern steigt. Durch die jüngsten Performances könnte zum Beispiel auch ein Nico Hülkenberg wieder gemerkt haben, dass Sauber für 2014 doch keine schlechte Lösung sein könnte, wenn die Cockpits nach und nach verteilt werden. Doch nicht nur dem Deutschen sind die guten Leistungen ins Auge gesprungen.

Auch andere verfügbare Fahrer könnten das Schweizer Privatteam wieder als attraktive Adresse ansehen: "Da wir bei unserem Fahrer-Aufgebot immer noch offen sind, sind wir eine interessante Option für andere. Das bringt uns aber vielleicht ebenfalls Möglichkeiten", überlegt die Teamchefin - denn auch andersrum hält man nach den passenden Optionen Ausschau. Offiziell hat man noch keinen Fahrer für die kommende Saison bestätigt, sondern sondiert noch Optionen.

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Stärken und Schwächen einzelner Fahrer im Hinblick auf 2014 werden analysiert und abgewogen: "Man muss so viele Punkte beachten. Es ist wichtig, dass man ein Gesamtbild hat und dann die Entscheidung trifft", erklärt Kaltenborn. Fängt man Force India in den kommenden zwei Rennen noch ab, stehen dem Team eventuell noch mehr Optionen offen, doch auch wenn nicht, dann hat sich Sauber in den vergangenen Wochen den guten Ruf zurückerarbeitet.

Intern habe man zwar nie gezweifelt, doch auch der Teamchefin ist bewusst, dass die Performance nach außen hin die größte Strahlkraft hat: "Wir sind immer überzeugt von dem, was wir machen. Wir haben das interne Wissen, warum Dinge nicht funktioniert haben, aber man kann das nicht immer offen mit der Außenwelt kommunizieren", sagt sie. "Es ist gut, wenn wir alle Zweifel mit Performance beantworten können, das ist das Beste." Denn dadurch bekomme man auch noch weitere Aufmerksamkeit. "Es ist ein gutes Gefühl."